Solingen Schwierige Zeiten für Geldanleger

Solingen · Michael Uellendahl übergibt nach elf Jahren die Leitung der Vermögensberatung der Stadt-Sparkasse Solingen an Florian Boes. Uellendahl wird ab 1. März die Aufgabe eines Regionaldirektors beim Kreditinstitut wahrnehmen.

Vermögen ist für Michael Uellendahl und Florian Boes ein relativer Begriff, allein schon, was die Höhe ausmacht. "Wer gut verdient, ist bei uns willkommen, denn wer gut verdient, der ist sparfähig", sagt Uellendahl. Der 56-Jährige, seit 1972 bei der Stadt-Sparkasse Solingen, räumt jetzt nach elf Jahren seinen Posten als Leiter der Vermögensberatung des Kreditinstitutes und übergibt ihn zum 1. März an den 35-jährigen Florian Boes. Uellendahl wird künftig die Aufgabe eines Regionaldirektors beim Solinger Kreditinstitut wahrnehmen und sich hier insbesondere um die Hauptstelle an der Kölner Straße und die Filiale Fronhof kümmern. "Leider habe ich in dieser Position nicht mehr den direkten Kundenkontakt, aber ich wollte beruflich noch einmal etwas Neues machen", sagt der 56-Jährige.

Die Vermögensberatung der Stadt-Sparkasse ist seit 2006 in einer neubarocken Villa an der Elisenstraße 8 untergebracht und macht allein schon vom Äußeren mehr her als eine normale Sparkassen-Filiale. 16 Mitarbeiter bilden das Team, das nun von Florian Boes, auch er ein Eigengewächs der Sparkasse, geleitet wird. "Unsere Kunden haben entweder ein größeres Wertpapierdepot oder Immobilienbesitz", sagt Boes, der neben seiner Sparkassentätigkeit an der Bergischen Universität Wuppertal studiert hat und zurzeit promoviert.

Bisher war er für die Vermögensanlage von "anspruchsvollen Firmenkunden" verantwortlich. Überdies hat der 35-Jährige bereits zwei Fachbücher verfasst, eines beschäftigt sich mit Börsenpsychologie: "Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe", sagt Florian Boes.

Allein ein Wertpapiervermögen von über 600 Millionen Euro hatten Kunden der Stadt-Sparkasse Solingen im vergangenen Jahr auf der hohen Kante. "Ein großer Anteil davon gehört zu unseren Kunden", sagt der neue Leiter der Vermögensberatung. Für jeden Einzelnen müssten indes "individuelle Strategien" ausgearbeitet werden, weil eben auch die Ansprüche unterschiedlich seien. Grundsätzlich gilt laut Florian Boes aber: "Geld sollte über verschiedene Anlageformen breit gestreut werden." Und bei der Vermögensanlage müsse man "langfristig denken und nicht das kurze Geschäft suchen", ergänzt Michael Uellendahl. Er weiß aber auch: "Es war nie schwerer als jetzt Geld anzulegen", sagt der 56-Jährige mit Blick auf das niedrige Zinsniveau.

Von daher sei es auch an der Zeit, sich von traditionellen Anlageformen zu verabschieden und sich neuen zu öffnen. Geldanlagen in Asien oder auch Schwellenländern nennt Uellendahl hier beispielhaft. Hier gebe es viel Beratungsbedarf, denn Florian Boes beobachtet, dass die Solinger Kunden beispielsweise gerne in börsennotierte Unternehmen investieren, die sie kennen und die in ihrer Nähe liegen. "Und viele kaufen Aktien, wenn sie teuer sind", erklärt der 35-Jährige. Aufgabe der Vermögensberater der Sparkasse sei es deshalb, hier beratend einzugreifen mit dem Ziel, Vermögen nicht nur zu sichern, sondern auch zu mehren. "Die letzte Entscheidung fällt jedoch immer der Kunde", meint Michael Uellendahl.

(RP)
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