Solingen Solingen präsentiert sich als Beispiel für Integration

Solingen · Ein Beispiel für gelungene Integration lieferte die portugiesische Tanzgruppe "Os Campinos". Das jüngste Mitglied der 1978 in Remscheid gegründeten Formation ist erst zwei Jahre alt und tanzte noch auf dem Arm seiner Mutter mit.

Integrieren bedeutet eben, Menschen einbeziehen, unabhängig von Alter oder Herkunft. Das Angebot richte sich nicht ausschließlich an Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, das hatten die Organisatoren der 1. Bergischen Integrationskonferenz im Vorfeld deutlich gemacht. "Integration durch (Aus)bildung" war das Thema der Veranstaltung am Samstag.

350 Besucher folgten der Einladung ins Theater- und Konzerthaus. "Deutsche und Migranten benötigen Integration durch Bildung", erklärte Professor Ernst Andreas Ziegler, Geschäftsführer der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Bergisch-Land (KAG), die die Konferenz veranstaltete. Unter dem Oberbegriff "Markt der Möglichkeiten" stellten Verbände und Aktionsbündnisse im Foyer des Konzertsaals Projekte zum Übergang von der Schule in den Beruf vor.

Probleme wie hohe Arbeitslosigkeit und eine vergleichsweise hohe Zahl an fehlenden Schulabschlüssen unter Migrantenkindern seien nicht zu bestreiten, sagte Thomas Hendele, Vorsitzender der KAG, fügte aber an, es seien erhebliche Anstrengungen mit guten Resultaten unternommen worden: "Wir wollen auch die vielen positiven Ergebnisse zeigen." Das Friedrich-List-Berufskolleg präsentierte beispielsweise mit Solinger Unternehmen einen Orientierungsworkshop für Schüler. Der Praktikumskreisel vermittelt Schülern Einblicke in die Arbeitswelt von drei verschiedenen Betrieben.

Zur KAG gehören Solingen, Wuppertal, Remscheid und Leverkusen sowie die angrenzenden Kreise. Frühere Konferenzen hatten sich mit Verkehrs- und Verbraucherthemen befasst. Im Vorfeld der Integrationskonferenz hatten die Organisatoren Leitlinien der Integrationspolitik formuliert: Dazu gehören Bildungsangebote im Bergischen und eine verbesserte Sprachförderung.

Die Entscheidung für Solingen als Gastgeber war laut Ernst Andreas Ziegler kein Zufall: Solingen sei Vorreiter für gelungene Integration in Nordrhein-Westfalen. Und Norbert Feith berichtete von türkischen Unternehmern, die in der hiesigen Schneidwarenindustrie ausbildeten und erklärte Solingen kurzerhand zur "Klingen- und Integrationsstadt."

(RP)
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