Solingen Starthilfe für Firmengründer

Solingen · Mit einer Infowoche vom 6. bis 10. Februar soll künftigen Existenzgründern Mut gemacht werden, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Jungunternehmer Carsten Grünewälder fungiert als "Botschafter".

Aus einer kurzen Arbeitslosigkeit heraus und mit gut zehn Jahren Berufserfahrung in der Waagetechnik hat sich Carsten Grünewälder im Mai 2009 selbstständig gemacht. Spezialisiert hat er sich seitdem auf die Wartung, Eichung und Reparatur sowie den Umbau von Waagen. "Die Geschäfte laufen gut", erzählte der 33-jährige Familienvater aus Cronenberg gestern im Haus Müngsten im Brückenpark.

Vor allem die Unterstützung des Startercenters Wuppertal-Solingen-Remscheid im Vorfeld der Existenzgründung, zudem ein Gründungszuschuss, seien Gold wert gewesen. "Gründer müssen sich ihrer Sache wirklich sicher und vom eigenen Produkt überzeugt sein", sagt der Jungunternehmer.

Er ist seit gestern "Gründungsbotschafter" für die bergische Region und wirbt auf großflächigen Plakaten in Solingen, Remscheid und Wuppertal für die bergische Gründerwoche vom 6. bis 10. Februar. "Wir wollen damit die Selbstständigkeit und Gründung noch stärker etablieren", meint Thomas Grigutsch, Leiter Geschäftsbereich Starthilfe und Unternehmensförderung der Industrie- und Handelskammer (IHK). Die Gründung des Startercenters für die Region mit den zwei Standorten in Solingen und in Wuppertal sei von entscheidender Bedeutung gewesen. "Diese Zusammenarbeit hat sich mehr als bewährt", findet auch Dr. Michael Henze, Abteilungsleiter für Strukturpolitik und Mittelstand im NRW-Wirtschaftsministerium. Er weiß: "Gründungsunternehmen sind umso stabiler, je besser sie vorbereitet sind." Henze bedauert indes, dass der Bund die Gründungszuschüsse zusammengestrichen hat.

Immerhin würden von den gut vorbereiteten Existenzgründern vier Fünftel überleben. Mehr als die Hälfte der schlecht Vorbereiteten würden es dagegen nicht schaffen. Von daher komme den insgesamt 82 Startercentern in NRW eine hohe Bedeutung zu. "Wir machen Gründer groß" – das Motto der Kampagne sei aber nicht wörtlich zu nehmen, so Henze. Schließlich würden die Gründer selbst dafür sorgen – "die Startercenter leisten aber Hilfestellung dabei", die Zahl langfristig stabiler und erfolgreicher Neugründungen zu steigern.

Für Remscheids Oberbürgermeisterin Beate Wilding ist das Startercenter "ein gutes Beispiel der bergischen Kooperation". Die Kreishandwerkerschaften, die IHK, die Wirtschaftsförderungen im Städtedreieck, das Gründer- und Technologiezentrum in Solingen und das Wuppertaler Technologiezentrum sowie die Bergische Universität arbeiten hier eng zusammen und haben in Sachen Existenzgründung im Startercenter ihr Wissen gebündelt.

"Hier kocht nicht jeder sein eigenes Süppchen, hier sind viele Partner unter einem Hut. Und darauf kann man stolz sein", betont auch Wuppertals Verwaltungschef Peter Jung. Das sei wichtig, denn das Bergische sei eine Gründerregion. "Gründer sind fürs Bergische existenziell, wir brauchen sie ständig", ergänzt Frank Balkenhol, Geschäftsführer der Solinger Wirtschaftsförderung.

(RP)
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