Solingen Urgestein auf dem Weg zum "Supertalent"?

Solingen · Ex-Kellerkino-Betreiber Wolfgang "Coco" Teuber überzeugte im Vorcasting zur RTL-Show und tritt nun vor die Jury um Dieter Bohlen.

Ganz gleich, ob die Konkurrenz nun turnt, Panflöte spielt oder Hunde dressiert - einen Vorteil hat Coco Teuber gegenüber vielen anderen Teilnehmern der Talent-Show bereits ausgemacht: "Ich habe nie Lampenfieber." Castings ist der 66-Jährige gewohnt: Bei schier unzähligen Serien und Filmen stand der ehemalige Sänger der Rockband "The Mods" schon als Komparse vor der Kamera. Im Historienfilm "Henri IV." ließ er sich rädern, im "Tatort" war Teuber als Obdachloser zu sehen.

Für "Das Supertalent" bewarb sich das Solinger Original aus einer Laune heraus. Zunächst hatte er ein Gesangsduett mit einer Bekannten geplant. Da diese aber wegen beruflicher Verpflichtungen absagen musste, fuhr Teuber im Juni mit dem befreundeten Gitarristen David Boots, Künstlername Gypsy Dave (62), zum Vor-Casting nach Köln.

Auf dem Parkplatz vor der Veranstaltungshalle studierten die beiden erfahrenen Musiker die Klassiker "Honky Tonk Woman" von den Rolling Stones und "House of the Rising Sun" von Eric Burdon ein. "Da kamen Leute vorbei und hoben ihre Daumen", erzählt Teuber, Wenige Augenblicke später stürzte sich das Duo mit der Startnummer 4868 in das Abenteuer "Supertalent".

In Rockerkluft, mit schwarzer Lederjacke und einem Beutel voller Scherzartikel, trat Teuber vor die RTL-Mitarbeiter. "Die haben uns dann ganz schön ausgequetscht", berichtet Teuber. Nachdem sich der Kandidat und sein Begleiter vorgestellt hatten, gaben sie ihre Lieder zum Besten - offenbar mit Erfolg: "Als nächstes kamen wir in einen großen Raum mit einer Kamera und haben alles nochmal gemacht", erzählt der Sänger.

Kurz darauf stand fest: Coco Teuber und Gypsy Dave dürfen wiederkommen - und sich diesmal dem Urteil von Dieter Bohlen und seinen prominenten Mitstreitern stellen. "So eine Chance muss man nutzen, schließlich ist Dieter Bohlen einer der wichtigsten Produzenten im Showgeschäft", kommentiert Teuber die künftigen Aufgaben. Für die muss er zunächst einmal Zeit mitbringen. Anfang August stehen vier Drehtage in Bremen auf dem Programm, bei denen die Musiker ihre Liedbeiträge erneut präsentieren sollen.

Weitere Drehtermine gibt es Mitte August in Wiesbaden. Wie es danach weitergehe, wisse er noch nicht, sagt Teuber und verrät: "Nach dem weiteren Ablauf haben mich schon viele gefragt."Dem Wettstreit sieht er mit Zuversicht entgegen. "Was machst Du, wenn Du den ersten Preis gewinnst", habe einer der Juroren des Vor-Castings ihn nach seinem Auftritt im Juni gefragt, erzählt Teuber.

Dabei fiel die Antwort des leicht exzentrischen Künstlers bodenständig aus: "Ich werde ein neues Musikprojekt anfangen, mir vielleicht mal wieder eine alte Karre zulegen und einen Teil des Geldes für Projekte mit hilfsbedürftigen Kindern spenden."

(RP)
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