Volleyball Das Konzept ist aufgegangen

Volleyball · Mit den Heimsiegen gegen Braunschweig und Giesen/Hildesheim sind die TSG Volleys in der Zweitliga-Tabelle weit nach oben geklettert. Nach Verlustpunkten sind die Solinger jetzt auf Augenhöhe mit den Titans Bergisch Land.

 Raphael Möllers (r. / neben Thomas Stark) sprang für Stefan Windscheif auf der linken Angriffssseite ein und war einer der besten TSG-Akteure des Wochenendes.

Raphael Möllers (r. / neben Thomas Stark) sprang für Stefan Windscheif auf der linken Angriffssseite ein und war einer der besten TSG-Akteure des Wochenendes.

Foto: Anja Tinter

Das Spitzenspiel in der 2. Volleyball-Bundesliga wollten fast 300 Zuschauer sehen. So herrschte eine unglaubliche Stimmung bei der Partie der TSG Solingen Volleys gegen den bisherigen Tabellenführer TSV Giesen/Hildesheim. Die Fans waren gekommen, um den Plan mit umzusetzen, den letztjährigen Meister zu stürzen. Taktisch sah das Konzept von Trainer Helmut Weissenbach so aus: TSV-Topangreifer Gavin Little sollte mit den eigenen Aufschlägen schon so beschäftig werden, dass dieser sich auf sein Angriffsspiel nicht komplett konzentrieren konnte. Der Kanadier sollte durchaus zum Schmettern kommen, und dann sollten die groß gewachsenen Oliver Stab und Raphael Möllers mit Blocks zumindest einen Teil seiner Bälle abwehren. Dahinter zählte Weissenbach auf einen soliden Libero Tobias Fuchs.

Das Konzept ging schon im ersten Satz auf. Die Volleys führten zur Überraschung der konsterniert wirkenden Gäste bereits mit 19:12, ehe sie sich mit ein paar Leichtsinnsfehlern das Leben noch einmal schwer machten. Der 25:23-Satzgewinn gab aber Sicherheit. Immer wieder wurden der sprunggewaltige Little und sein amerikanischer Kollege Ptaschinski vom aufmerksamen Solinger Block abgefangen.

Die spektakulärste Szene gehörte Thomas Stark. Nachdem ein Netzroller von den Volleys schon zweimal vom Boden gekratzt worden war, spielte er den Ball per Hackentrick auf die Giesener Seite. In der Folge wurde wieder ein Ball geblockt, und die Volleys gingen vorentscheidend 14:9 in Führung. Das 25:18 des zweiten Satzes war eine Demütigung für den gehandelten Aufstiegsfavoriten.

In Abschnitt drei wollten es Gavin Little und seine Kollegen noch einmal wissen. Jetzt steigerte sich auch der aus der Bundesliga gekommene Zuspieler Robin Gietzelt. Die Volleys hielten zwar dagegen, waren aber nicht so konsequent wie zuvor und verloren 22:25.

Bis zum 11:10 war der vierte Satz ausgeglichen – bis der extra dafür eingewechselte Thomas Güßgen und Thomas Stark mit einer Serie von Flatterbällen so clever servierten, dass die TSG auf 17:12 davonzog. Gavin Little brachte sein Team mit einigen Krachern noch einmal heran, aber Mats Gerhard fand mit seinen kurzen Bällen auf Mannschaftskapitän Kern und seinen über Kopf gestellten Bällen auf Oliver Staab eine gute Mischung an Zuspielen. Und zwischendurch fand Raphael Möllers immer wieder eine Lücke von der linken Seite.

So wurde der Plan mit dem Gewinn des vierten Abschnitts (25:19) und der besten Saisonleistung in die Tat umgesetzt. Da Topfavorit Titans Bergisch Land gegen Tecklenburg verlor, sind die TSG Volleys und die Wuppertaler nun mit jeweils zwei Minuspunkten auf Augenhöhe an der Tabellenspitze.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort