American Football Longhorns zeigen, wie es geht

Solingen · Die Solingen Paladins kassieren in Langenfeld eine 6:46-Klatsche und bleiben damit Oberligist.

Auf dem Papier waren die Chancen für die Solingen Paladins ohnehin gering gewesen. Um den Aufstieg in die Regionalliga zu schaffen, hätten die Footballer bei den übermächtigen Langenfeld Longhorns gewinnen müssen. Die jedoch wollten unbedingt ihre perfekte Oberliga-Saison mit dem 26. Pflichtspielsieg in Folge krönen. Genau das bekamen die Solinger gleich zu Beginn zu spüren.

Die Langenfeld Longhorns waren einfach nicht zu stoppen. Sie passten den Ball nicht nur nach Belieben, sie überzeugten zudem mit einem überragenden Running Back. Patrick Berg schien überhaupt keine Mühe dabei zu haben, die Solinger Defensivreihen zu überwinden und mit seinen Laufspielzügen erhebliche Raumgewinne herauszuholen. Gleich die ersten beiden Touchdowns im ersten Viertel gingen auf das Konto des ehemaligen Nationalspielers.

Umgekehrt wirkten die Paladins verloren. Quarterback Jeremy Konzack versuchte sein Bestes, hielt dem Druck der Langenfelder Defensive aber auch nicht immer stand. Ein Mal verlor er den Ball, oder die Solinger ließen sich das Ei während eines Laufspiels entreißen. Zumeist jedoch gelang es den Gästen nicht, die erforderlichen zehn Meter Raumgewinn in vier Versuchen zu überwinden und gaben dadurch den Ballbesitz wieder an die Longhorns ab.

Die ließen sich nicht beirren und auch von Strafen nicht aufhalten. Auch 20 Meter Raumgewinn stellten kein Problem für Daniel Berg und Co. dar. Der Ausnahmespieler markierte alle Punkte bis zum 26:0. Der letzte Touchdown vor der Pause zum 33:0 war der erste ohne seine Beteiligung. Die Paladins hatten sich zu diesem Zeitpunkt wohl schon längst mit der Niederlage abgefunden. "Wir müssen akzeptieren, dass uns die Langenfelder in allen Belangen einen Schritt voraus sind", meint Paladins-Chef Markus Jantke. "Sie sind einfach eine Liga zu groß für uns."

Nicht nur sportlich zeigten die Langenfelder den Paladins, wie es geht. Auch die Präsentation des Spiels befindet sich im Jahnstadion auf höchstem Niveau. Die Zuschauer sind über die Anzeigetafel konstant über die aktuelle Spielzeit informiert – und als besonderes Bonbon sind sogar die Unparteiischen verkabelt. Die ausgesprochenen Strafen kann der Schiedsrichter also wie beim großen Vorbild in der National Football League (NFL) direkt über sein Mikrofon an das Publikum weitergeben.

"So etwas ist für uns schwer zu realisieren", erläutert Jantke. "Aber wir werden im Winter über viele Dinge diskutieren." Im Vordergrund steht freilich der Sport. Durch die 6:46-Niederlage, in der Marvin Leimküller im Übrigen die Solinger Ehrenpunkte mit einem Lauf markierte, bleibt die Truppe voraussichtlich Oberligist. "Wir könnten noch am Grünen Tisch aufsteigen. Aber die Freude würde sich in Grenzen halten", meint der Vorsitzende. Grundsätzlich planen die Paladins einen kleinen Umbruch mit der Integration von vielen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs.

(trd)
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