Schwimmen Nach amerikanischem Vorbild

Schwimmen · Die Verpflichtung von Kirk Schubert als Cheftrainer ist für die Schwimmabteilung des TSV Aufderhöhe ein Glücksfall. Der 59-Jährige kam aus Neuseeland und suchte einen Verein, wo er leistungsorientiert arbeiten kann.

Fast zwei Jahre hat der TSV Aufderhöhe einen Cheftrainer für seine Schwimmer gesucht. Mit einigen Übergangslösungen ist der Trainingsbetrieb zwar aufrechterhalten worden, den Abgang einiger Mädchen und Jungen allerdings hatte der Verein in Kombination mit der zwischenzeitlichen Schließung des Klingenbades nicht verhindern können. Als vor wenigen Monaten das Telefon von Thomas Fuhlbrügge klingelte und Kirk Schubert vorstellig wurde, wollte der Abteilungsleiter sein Glück kaum fassen. "Es klang alles zu perfekt, um wahr zu sein", sagt Fuhlbrügge.

Der gebürtige Berliner mit amerikanischen Wurzeln hatte mit seiner Frau im Mai den Weg nach Wermelskirchen gefunden. "Hier ist sie geboren, hier hat sie ihr Abitur gemacht." Eigentlich hatte sich das Ehepaar vorgestellt, in Neuseeland sesshaft zu werden. "Ein schönes Land, das leider nicht die Infrastruktur bietet für einen sorgenfreien Ruhestand", sagt Kirk Schubert. Also fiel die Wahl auf die Rückkehr nach Deutschland und damit ins Bergische Land. Und weil sich der 59-Jährige ein Leben ohne Schwimmen nicht vorstellen kann, machte er sich auf der Suche nach einem Verein mit Weitblick und guter technischer Ausstattung, wo er seine Philosophie mit Leben erfüllen kann.

Beim TSV Aufderhöhe ist Kirk Schubert mit seinem Methoden nach amerikanischem Vorbild auf offene Türen gestoßen. Wenngleich die Kinder beim ersten Training unter neuer Leitung ziemlich erschrocken gewesen waren. "Es war ziemlich straff, und das kannten sie nicht", blickt Thomas Fuhlbrügge zurück. Die anfängliche Skepsis sei jedoch schnell in Begeisterung umgeschlagen. Was auch daran lag, dass nach und nach die persönlichen Rekorde purzelten.

Jahrelang hat Kirk Schubert an diversen US-Militärstützpunkten als Schwimmtrainer gearbeitet. Daher ist er auch in den Staaten als Trainer zugelassen, was ihm ermöglicht, auf das dortige Lehrmaterial zurückzugreifen. "Wir müssen den Sport in Deutschland nicht neu erfinden. Dafür gibt es zu viele Methoden, die im Wettkampf erfolgreich erprobt sind." So erklärt Kirk Schubert seine Philosophie auch am Beispiel vom Weltklasse-Athleten Michael Phelps.

In den ersten Übungseinheiten hat der neue Chefcoach die Mädchen und Jungen langsamer gemacht, um sie langfristig schneller machen zu können. "Wir haben die Techniken umgestellt. Das kostet anfangs ein paar Sekunden." Weil der Wille vorhanden war, an sich zu arbeiten, haben sich die Erfolge schnell eingestellt. "Wir gehen vorwärts, sehr schnell vorwärts", bilanziert Schubert zufrieden. Die Zeiten sind in den ersten Wochen explodiert.

Das hat sich im Übrigen herumgesprochen. Der Leistungskader des TSV Aufderhöhe ist seit Schuberts Amtsantritt um 14 Neuzugänge beziehungsweise Rückkehrer angewachsen.

(RP/ac)
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