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Fußball Rettungsversuch Insolvenz

Die Spieler des Oberligisten Union Solingen hatten gestern Trainingsfrei. Deshalb werden sie erst heute darüber informiert, dass ihr Verein den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt hat.

"Das Ende der Fahnenstange ist erreicht", erklärte Union-Jugendvorstand Rüdiger Niederberger. "Der Eiertanz muss ein Ende haben", stimmte ihm Vorsitzender Uwe Stamm zu. In einer Pressekonferenz kündigte der Union-Vorstand gestern an, heute beim Amtsgericht Wuppertal die Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu beantragen. "Altlasten aus nicht zu verantwortenden Spielzeiten und hohe Restforderungen aus Altverträgen konnten von uns trotz aller bisheriger Bemühungen nicht in ein vertretbares und zukunftssicheres Konzept überführt werden. Das sind insbesondere die Altforderungen Bernd Klotz inklusive Krankenkasse sowie die Marketingrechte", erklärte Stamm.

Deshalb habe der Vorstand einstimmig beschlossen, die Notbremse zu ziehen. "Die Devise Augen zu und durch ist für uns ausgeschlossen", erlaubte sich Stamm einen kleinen Seitenhieb auf seinen Vorgänger Michael Welling. Deutlichere Worte fand Niederberger: "Der, der den Verein damals gerettet hat, macht ihn jetzt kaputt."

Besonders der Vertrag über die Marketingrechte, die sich in Wellings Besitz befinden, sowie die Altforderungen von Bernd Klotz inklusive Krankenkasse (allein deren Forderung beträgt 35 000 Euro) würden dem Verein keine Zukunft erlauben. "Kein Sponsor ist bereit Geld zu geben, wenn ein großer Teil der Summe nicht an den Verein geht", so Stamm. Der Vorsitzende betonte allerdings, dass sein Vorgänger noch keine Forderung aus dem Vertrag gestellt habe. "Was uns das Genick bricht, ist der Vertrag an sich. Auch unserer Hauptsponsor ist nicht bereit, uns weiter zu unterstützen, bevor das Problem mit den Marketingrechten nicht gelöst ist", so Vize Peter Deutzmann.

"Deshalb haben wir Welling und Klotz heute ein faires und tragbares Angebot zukommen lassen." Sollten die beiden Hauptgläubiger dem Angebot zustimmen, habe der Verein eine realistische Überlebenschance. "Aber das ist kein Spielchen, welches wir hier betreiben, um den Druck auf Welling und Klotz zu erhöhen. Der Schritt, den Antrag auf ein Insolvenzverfahren zu stellen, ist vielmehr eine Notwendigkeit", erklärte Stamm. "Vielleicht hätte man diesen Schritt schon 2003 machen sollen."

Wie geht es jetzt aber weiter? "Ganz normal", vetonte Anwalt André Altmann. "Das Gericht wird einen Insolvenzverwalter bestimmen, der den Verein prüfen wird und anschließend seine Entscheidung fällt. Das kann drei bis vier Monate dauern." Der Spielbetrieb würde davon erst einmal unberührt bleiben. Erst wenn die Insolvenz auch tatsächlich eröffnet, oder Mangels Masse eingestellt werde, wäre der Zwangsabstieg der Union aus der Oberliga eine besiegelte Sache. "Wir sind überzeugt, dass der Verein ohne die erheblichen Altforderungen eine sehr gute Perspektive hat. Die Union ist nicht nur die erste Mannschaft, sondern hat auch eine Jugendabteilung mit 24 Teams", so Stamm. Der Vorstand werde geschlossen an Bord bleiben.

(RP)
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