Fußball Spielbetrieb sichern

Nun ist es amtlich: Dr. Marc d’Avoine, Fachanwalt für Arbeits- und Steuerrecht, wurde vom Amtsgericht Wuppertal als vorläufiger Insolvenzverwalter für den Fußball-Oberligisten Union Solingen bestellt.

Erst seit Donnerstag ist der Wuppertaler Dr. Marc d’Avoine als vorläufiger Insolvenzverwalter für den Fußball-Oberligisten Union Solingen zuständig. Trotz der Kürze der Zeit konnte sich der Fachanwalt für Arbeits- und Steuerrecht bereits ein gutes Bild machen. „Ich war wirklich davon überrascht, mit welchem Herzblut und Engagement der Vorstand ehrenamtlich für den Verein arbeitet.“ So bezeichnete d’Avoine auf der gestrigen Pressekonferenz der Union es dann auch als seine Hauptaufgabe, Wege zu suchen und zu finden, den Spielbetrieb des Fußball-Vereins zu sichern – in der Oberliga. Die Bemühungen des Wuppertalers, der den Klub bisher nur aus der Presse-Berichterstattung kannte, werden aber nicht ausschließlich der Erste Mannschaft betreffen. „Diese ist zwar das Aushängeschild des Vereins, doch ich habe auch ein Auge auf die 24 Jugend-Mannschaften, also den Breitensport.“

Die Ansprache des Insolvenzverwalters am Donnerstagabend sei in der Mannschaft gut angekommen, erklärte Vorstandsmitglied Christian Deutzmann. „Klar, es gab keine Jubelstürme. Aber es gab auch keine negativen Signale. Die Spieler werden jetzt an einem Strang ziehen und alles daran setzen, den Klassenerhalt zu schaffen.“ Der Wuppertaler Anwalt hatte in seinem ersten Gespräch den Spielern mitgeteilt, dass ihre Gehälter aufgrund des Insolvenzgeldes für die Monate Januar bis März gesichert seien. „Allerdings auch nur für diese drei Monate, mehr lässt der Gesetzgeber nicht zu. Aber es gibt den Gedanken, die Spieler für die restliche Zeit über ein Fremddarlehen zu bezahlen.“

Seine Hausaufgaben machen

„Die Spieler haben zugehört, dann die Jacken zugemacht und beim Training losgelegt. So wollen wir es jetzt auch machen.“ D’Avoine wird nach eigenen Worten nun seine „Hausaufgaben“ machen und den Ist-Zustand des Vereins ermitteln, „analysieren, wo wir stehen“. Nicht so schlecht, davon ist der Vorstand überzeugt. Und so erklärte Union-Anwalt André Altmann gestern noch einmal, dass der Verein nicht wegen Überschuldung, sondern wegen drohender Zahlungsunfähigkeit den Gang nach Wuppertal angetreten habe.

Erst wenn die „Hausaufgaben“ erledigt seien, so d’Avoine, werde er sich um Gespräche mit den beiden Hauptgläubigern des Vereins bemühen. Mit Marketingrechte-Inhaber Michael Welling und Bernd Klotz, dem ehemaligen Trainer der Union. Beide hatten das vergangene Woche vom Verein gemachte Vergleichsangebot abgelehnt. „Der eine recht neutral, der andere über seinen Anwalt strickt ablehnend“, sagt Vorsitzender Uwe Stamm. Während Michael Welling erst ein Gespräch mit dem Insolvenzverwalter führen möchte, so Uwe Stamm, habe der Anwalt von Bernd Klotz noch einmal die Geschichte der vielen bereits erzielten und nicht eingehaltenen Vergleiche aufgerollt. „Auch wenn eine Einigung bis heute nicht möglich war, vielleicht gelingt es ja mir, die beiden Herren zum Umdenken bewegen zu können“, so d’Avoine. In rund zehn Tagen will der Anwalt einen ersten Zwischenbericht geben.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort