Aus Den Vereinen Unterschied zwischen Baseball und Schach

Solingen · Starke Showblöcke und eine souveräne Moderation verwandelte die Solinger Sportgala zu einer der kurzweiligsten der vergangenen Jahre.

Die Solinger Sportgala ist stets geprägt von Ehrungen, die sich oft recht lange ziehen. Das ließ sich auch bei der 17. Auflage nicht vermeiden. Solingens erfolgreichste Sportler 2012 hatten sich die Ehrengaben der Stadt schließlich redlich verdient. Trotzdem war diesmal etwas anders. Der Abend verlief kurzweiliger, als es das eine oder andere Mal in den vergangenen Jahren gewesen war. Schon der Einstieg ist den Veranstaltern gut gelungen.

Martin Schneider moderierte das Ereignis zum ersten Mal und wurde mit einem nett geschnittenen Einspieler vorgestellt. Dieser präsentierte Schneider als gewieften Sportjournalisten im Fernsehen, welcher bereits bei den ganz großen Ereignissen vor Ort berichtet hatte. Ob ein solcher Film wirklich nötig ist, um einen Moderator vorzustellen, bleibt offen, doch unterhaltsam war er.

Richtig Spaß machte wenig später die Vorstellung des sportlichen Mitausrichters. Das war die Schachgesellschaft Solingen. Als die Frage nach der Faszination von Schach aufkam und die Jugendabteilung des Vereins das Wort erhielt, sorgte Jan-Philipp Niemeyer für einen Lacher: "Der Unterschied ist, dass man sich beim Schach konzentrieren muss und beim Baseball nicht." Ein Satz, der für Freude beim Publikum sorgte und bei näherer Betrachtung noch mehr Komik birgt. Jan-Philipp ist schließlich der Sohn von Peter Niemeyer, der voraussichtlich in knapp zwei Wochen neuer Vorsitzender der Solingen Alligators wird – dem Baseballverein der Stadt.

Diesen Startvorsprung rettete die Veranstaltung bis zum Ende ins Ziel. Gefragt, warum er auf der Bühne sei, antwortete Norman Eberhardt, dass er den Sport vertrete, bei dem man sich nicht konzentrieren müsse. Dass Schneider zufällig ausgerechnet den Alligators-Trainer angesprochen hatte, passte wie die Faust aufs Auge. Ähnlich perfekt verliefen auch die gut ausgewählten Showblöcke.

Ein Gesangsauftritt der Youngst'rs 2012 lockerte die Ehrungen auf. Die restlichen Auftritte folgten dicht gestaffelt aufeinander. Marcus Temming und Dirk Mähler präsentierten Judo in Zeitlupe, um "den Leuten zu zeigen, was den Sport ausmacht". Ähnlich kraftbetont ging es beim Duo "Nikiferow" zu. Bei der kaum zu beschreibenden Adagio-Akrobatik hoben sich die beiden durchtrainierten Männer in den wildesten und unglaublichsten Positionen in die Luft.

Außerdem boten der Merscheider TV und die Tanzgruppe Klingenstadt schwungvolle Darbietungen. Letztere begeisterte das Publikum nicht nur mit einem "Schach"-Tanzprogramm zur Eröffnung, sondern auch durch "Classic meets Carnival". Zweifelsohne einer der besten Auftritte der vergangenen Jahre.

(RP)
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