Volleyball Von Aufbruch und Abschied

Volleyball · Im Zweitliga-Duell des Spitzenreiters gegen den Tabellenzweiten treffen heute Abend zwei Volleyball-Welten aufeinander. Während die Profis der ABC Titans Bergisch Land nach dieser Saison vor dem Aus stehen, begeistern die TSG Volleys in ihrer ersten Saison – mit einem kleinen Etat.

 Hochmotiviert bezwangen Stefan Windscheif, Israel Villalpando und Nemanja Rujevic (v.l.) vorige Woche den Tabellenzweiten SVG Lüneburg. Heute wartet das nächste Spitzenspiel auf die TSG Volleys.

Hochmotiviert bezwangen Stefan Windscheif, Israel Villalpando und Nemanja Rujevic (v.l.) vorige Woche den Tabellenzweiten SVG Lüneburg. Heute wartet das nächste Spitzenspiel auf die TSG Volleys.

Foto: Gregor Eisenhuth

Im Zweitliga-Duell des Spitzenreiters gegen den Tabellenzweiten treffen heute Abend zwei Volleyball-Welten aufeinander. Während die Profis der ABC Titans Bergisch Land nach dieser Saison vor dem Aus stehen, begeistern die TSG Volleys in ihrer ersten Saison — mit einem kleinen Etat.

Das sportliche Aushängeschild der Zweiten Liga Nord sind die ABC Titans Bergisch Land. Überall dort, wo der letztjährige Erstligist in dieser Saison gastierte, kamen die Zuschauer in Scharen. Die Fans der Konkurrenz wollten die Wuppertaler unbedingt straucheln sehen. So hatte die Mannschaft von Trainer Georg Grozer oftmals mehr Mühe als erwartet, um die Rolle einzunehmen, die sie sich selbst auferlegt hatte. Die erhoffte Dominanz der Volleyball-Profis ist ausgeblieben — trotz des vier- bis fünffachen Etats.

In eigener Halle ergeht es dem Tabellenführer ähnlich wie Helmut Weissenbach in der vorigen Saison mit Bayer Leverkusen, bevor die TSG Solingen Volleys die Lizenz übernahmen: Trotz des sportlichen Erfolgs kommt kaum jemand in die Halle. 390 Zuschauer im Topspiel gegen die SVG Lüneburg waren der Spitzenwert in dieser Saison, im Durchschnitt verlieren sich 300 Besucher in der Bayerhalle, die die achtfache Zahl fasst. Viele Gründe, die dazu geführt haben, dass sich Wuppertal mit seiner traditionsreichen Volleyball-Szene nach dieser Saison aus der Bundesliga-Landschaft verabschieden wird. Eine Lizenz für die Erste oder Zweite Liga ist erst gar nicht mehr beantragt worden.

Beim bergischen Nachbarn in Solingen sind deutlich weniger Euros in die Hand genommen worden. Deswegen blicken die Macher beim großen bergischen Nachbarn neidisch auf das, was sich in der Klingenstadt entwickelt hat. Bei den Heimspielen in der stets mit 200 bis 400 Zuschauern gefüllten Sporthalle an der Wittkuller Straße herrscht eine familiär lockere Atmosphäre, in der es Staab, Windscheif, Güßgen und Co. Spaß macht, keinen Ball verloren zu geben. Das hat sich herumgesprochen, so dass die Fans der TSG Volleys sogar aus Städten im Umkreis nach Solingen pilgern. "Im Gegensatz zu all den negativen Nachrichten aus den Bundesligen herrscht bei uns nach einem Jahr immer noch Aufbruchstimmung", sagt Helmut Weissenbach. Der Coach der TSG Volleys verspricht, dass der Zweitligist auch weiterhin dynamisch unterwegs sein werde.

(RP)
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