Leichtathletik "Außerdem bin ich dann schneller fertig"

Remscheid · Beim 13. Röntgenlauf am Sonntag verzichtet Daniel Schmidt auf einen Start auf der Marathon-Distanz und widmet sich ganz seiner Hausstrecke, dem Halbmarathon. Selbstredend, dass er dort Favorit ist.

Seit 2007 ist Daniel Schmidt das Nonplusultra über die Halbmarathon-Distanz beim Röntgenlauf. Sechs Starts, sechs Siege. Am kommenden Sonntag soll der siebte Streich folgen.

Ein Läufer, der dem Remscheider einen Strich durch die Rechnung machen könnte, ist derzeit nicht auf der Starterliste zu finden. Die wenigen, die es in der Vergangenheit auf Schmidts Hausstrecke probiert haben, zogen am Ende mit hängenden Köpfen ab. Selbst mit angezogener Handbremse würde Schmidt das Rennen vermutlich dominieren.

Von solchen Gedenkanspielen will der Remscheider Ausnahmeläufer aber nichts wissen. Für Schmidt ist der Röntgenlauf ein sportlicher Höhepunkt vor heimischem Publikum, bei dem er sich von seiner besten Seite präsentieren möchte. Das dürfte dem Remscheider nicht schwerfallen. Erst vor knapp einer Woche gelang Schmidt beim Essen-Marathon in 2.22:06 Stunden eine neue persönliche Bestzeit. Und was dem Remscheider fast noch wichtiger war: Erstmals seit acht Monaten konnte er schmerzfrei laufen.

Und dennoch: "Einen neuen Streckenrekord zu laufen, reizt mich derzeit nicht", betont Schmidt. Aber wer ihn kennt, weiß, dass dies nicht sein letztes Wort gewesen sein muss. Schmidt ist gegenwärtig auf den langen Distanzen so schnell wie nie. Wenn sein Rücken mitspielt und ihn kein Konkurrent zu einem taktischen Rennen zwingt, ist es durchaus vorstellbar, dass er sich auf ein Rennen gegen die Uhr einlässt. Den aktuellen Streckenrekord stellte übrigens — wer hätte es gedacht — Daniel Schmidt selbst auf: 2011 in 1.08:31 Stunden.

Wie schon im vergangenen Jahr hatte Schmidt auch diesmal kurzzeitig mit einem Start beim Marathon geliebäugelt, sich dann aber doch für die Halbmarathon-Distanz entschieden. "Das ist einfach die schönste Strecke beim Röntgenlauf", findet er und fügt schmunzelnd hinzu: "Außerdem bin ich dann schneller fertig."

Mit Torben Kirchner und Tobias Balthesen können sich zwei weitere gebürtige Remscheider und ehemaliger Läufer der Lüttringhausener LTV-Runners Hoffnung auf einen Podestplatz machen. Kirchner hat im vergangenen Jahr einen großen Leistungssprung gemacht und läuft die zehn Kilometer inzwischen im 32-Minuten-Bereich. Beim München-Marathon vor zwei Wochen kam er nach beachtlichen 2.38:42 Stunden ins Ziel. Balthesen, der inzwischen in Heidelberg lebt, hat sich ebenfalls stetig entwickelt und dürfte für eine Überraschung gut sein.

(RP)
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