Triathlon Entscheidung im Schlussspurt

Triathlon · Bei hochsommerlichen Temperaturen gewinnt der Aachener Andreas List den 30. Triathlon des ATV Hückeswagen. Im Spurt verweist er Till Schramm aus Bergisch Gladbach auf Rang zwei. Insgesamt nehmen rund 1000 Athleten an der Veranstaltung teil.

 Wasser marsch: Abkühlung von außen und innen war am Samstag in Hückeswagen das A und O für die Triathleten.

Wasser marsch: Abkühlung von außen und innen war am Samstag in Hückeswagen das A und O für die Triathleten.

Foto: hertgen

Plötzlich reckten die Zuschauer die Hälse: Nach zwei Kilometer Schwimmen, 74 Kilometer Radfahren und 21 Kilometer Laufen bogen Andreas List (DLC Aachen) und Till Schramm (SV Bergisch Gladbach) Schulter an Schulter zur letzten Runde auf den Sportplatz Schnabelsmühle ein. Erst im Schlussspurt konnte sich List absetzen und auf der Mitteldistanz den 30. Hückeswagener Triathlon in 3.49:30 Stunden für sich entscheiden. Lokalmatador Robert Langfeld zeigte sich am Samstag ebenfalls in bestechender Form. Er sicherte als Schlussläufer der "Trisolos"-Staffel des ATV den zweiten Platz. Und Arnd Bader (Remscheid Vital) unterbot seine angestrebte Zeit sogar um 30 Minuten, hatte aber mit den Temperaturen von über 30 Grad zu kämpfen und wurde fast disqualifiziert.

Andreas List hatte bis vier Kilometer vor dem Ziel geführt und war überrascht, als der Bergisch Gladbacher plötzlich in seinem Windschatten lief. Aus der Ruhe ließ sich List dadurch nicht bringen: "Ich wusste, ich hatte noch Reserven." Im Ziel waren dem Aachener die fast vierstündigen Strapazen nicht anzumerken. Was vielleicht auch an seiner Freundin lag, die ihn mit Küssen empfing. Schramm haderte keineswegs mit seinem zweiten Platz, zumal der Sport bei ihm ohnehin derzeit an zweiter Stelle steht: "Ich werde in zehn Tagen Vater und habe in den letzten Wochen mehr Zeit mit dem Einrichten des Kinderzimmers als beim Training verbracht."

Langfeld wie in alten Zeiten

Robert Langfeld wären Temperaturen von zwölf Grad lieber gewesen: "Ich musste mich sehr anstrengen, bei der Hitze mein Tempo zu halten." Dennoch erinnerte sein Auftritt fast an alte Zeiten. Als einziger Läufer spulte er die Fünf-Kilometer-Runden um die Wuppervorsperre im 18-Minuten-Rhythmus herunter. Mit seiner Zeit von 1.14:32 Stunden wäre der 44-Jährige sogar beim letzten Röntgenlauf-Halbmarathon auf einem Podestplatz gelandet. Langfeld will sich auch in Zukunft weiter auf den Triathlon konzentrieren, vielleicht aber beim Röntgenlauf im Oktober über die Halb- oder Marathon-Distanz an den Start gehen.

Arnd Bader trabte derweil mit schweren Schritten die letzten Meter über die Tartanbahn, ließ es sich aber nicht nehmen – wie immer – lächelnd die Ziellinie zu passieren. "Der Akku ist leer", sagte Bader und setzte sich erstmal. Dennoch war der Remscheider besonders mit seinen Leistungen beim Schwimmen (31:18min) und Radfahren (2:27:11 Stunden) sehr zufrieden. Beim abschließenden Halbmarathon musste er den beiden ersten Disziplinen und den Temperaturen Tribut zollen. Um sich Abkühlung zu verschaffen, entledigte sich Bader seines Trikots, was allerdings regelwidrig ist und fast zur Disqualifikation geführt hätte. Bader lieh sich ein Shirt, konnte weiterlaufen und erreichte das Ziel in 4.40:34 Stunden als 13. seiner Altersklasse.

Mitorganisator Dirk Warmbier war trotz Hitze und knapp 1000 Teilnehmer die Ruhe selbst. Sein Fazit: "Alles hat gut funktioniert."

(RP)
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