Leichtathletik Schmidt im Favoritenkreis

Leichtathletik · Er hat sich akribisch vorbereitet, in den letzten zehn Wochen 2000 Trainingskilometer abgespult und nebenher gute Ergebnisse erzielt: Beim 50. Essen-Marathon am Sonntag gilt Daniel Schmidt als ein Anwärter auf den Sieg.

 Beschwerdefrei und guter Dinge: Bei erträglichen äußeren Bedingungen strebt Daniel Schmidt in Essen eine Zeit zwischen 2.20 und 2.22 Stunden an.

Beschwerdefrei und guter Dinge: Bei erträglichen äußeren Bedingungen strebt Daniel Schmidt in Essen eine Zeit zwischen 2.20 und 2.22 Stunden an.

Foto: Hertgen

Ob er will oder nicht: Nachdem Lokalmatador Stefan Koch (TuSEM Essen) verletzungsbedingt abgesagt hat, ist Daniel Schmidt einer der ganz großen Favoriten auf den Gewinn des 50. Essen-Marathons am kommenden Sonntag. Sich mit derlei Blumen im Vorfeld schmücken zu müssen, schmeckt dem stillen Vorjahresdritten aus Remscheid spürbar gar nicht. Aber auch er kann nicht von der Hand weisen: "Es gibt diesmal eine Chance, ganz vorne dabei zu sein."

Akribisch hat er sich auf seinen Saisonhöhepunkt vorbereitet. Erst recht, seit die Schmerzen, die ihn monatelang in Rücken und Adduktoren nervten, verschwunden sind. "Seit ziemlich genau zehn Wochen bin ich völlig beschwerdefrei", genießt Schmidt ein lange Zeit ungewohntes Lauf-Gefühl. Grund genug, sich noch mehr ins Zeug zu legen. Seither spulte er 2000 Trainingskilometer (200 pro Woche!) herunter, lief über zehn Kilometer (30:30 Minuten) eine neue Bestzeit, schraubte am Fühlinger See den Streckenrekord im Halbmarathon auf 1.07:16 Stunden und schob sich damit in der DLV-Bestenliste auf Rang 15 vor. In Essen würde er gerne für einen weiteren Paukenschlag sorgen. Stimmen die äußeren Bedingungen, möchte Schmidt mit einer Zeit zwischen 2.20 und 2.22 Stunden ins Ziel kommen. Noch wertvoller wäre ihm allerdings der Sieg.

Der Lauf in der Ruhrgebiets-Metropole hat längst nicht so viel Glamour wie der in Hamburg oder Berlin und liegt, was die Teilnehmerzahl (maximal 3000) betrifft, auch um Längen hinter Köln, Frankfurt oder München zurück. Und doch steht die Strecke zweimal um den Baldeneysee bei Daniel Schmidt hoch im Kurs. "Das ist eine der schnellsten Strecken in Deutschland", weiß Schmidt, der zudem die Tradition und die "beinahe familiäre Atmosphäre" schätzt.

Zugleich verhehlt Schmidt nicht, dass sich der Start am Sonntag im doppelten Sinn bezahlt machen kann: Eine Antrittsprämie könnte er durch "eine gute Zeit" noch aufstocken. "Das ist nicht der Grund, warum ich dort laufe", bekennt der Student der Sozialpädagogik/Sozialarbeit an der Fachhochschule Düsseldorf, "aber es ist ein zusätzlicher Anreiz."

(RP)
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