Gespannt war Schürmann auf die neue "1000-Punkte-Tabelle". Zur Erklärung: Im Behindertensport werden die Schwimmer je nach Behinderung in Startklassen eingeteilt und die erzielten Zeiten mittels einer mathematischen Formel in Punkte umgerechnet. Grundlage der Formel ist der jeweilige Weltrekord in der Startklasse, der mit 1000 Punkten gewertet wird. Über dieses Punktesystem sind die Leistungen von Schwimmern mit unterschiedlichsten Behinderungen fair miteinander vergleichbar. Traditionell wird die "1000-Punkte-Tabelle" zum 1. Januar des auf die Paralympics folgenden Jahres neu berechnet. So war die Süddeutsche Meisterschaft der erste Wettkampf nach neuer Punktewertung.

Im Wettkampf musste sich Schürmann (Jahrgang 1997) in der A-Jugend mit deutlich älteren Schwimmern des Jahrgangs 1996 messen – und erreichte in seiner Altersklasse dennoch vier erste Plätze über 50, 100, 200 und 400m Freistil sowie Platz zwei über 100m Rücken. Einen weiteren Titel gab es über 200m Freistil in der offenen Klasse. Zudem wurde der Remscheider in der offenen Klasse auch noch Vizemeister über 400m Freistil sowie Dritter über 100m Rücken.

Die punktbesten Schwimmer der Süddeutschen Meisterschaft kamen jeweils aus Nordrhein-Westfalen. Die beiden Paralympics-Teilnehmer Maike Naomi Schnittger (TG Ennigloh) und Tobias Pollap (Bayer Leverkusen) sorgten für die beste weibliche beziehungsweise für die beste männliche Einzelleistung. Schnittger erzielte 775 Punkte über 100m Freistil und Pollap 720 Punkte über 200m Lagen. Mit seinen 663 Punkten über 400m Freistil liegt auch Hannes Schürmann sehr gut im Rennen.

Insgesamt war Hannes Schürmann mit seinen in Darmstadt gebotenen Leistungen zufrieden. Neue Bestzeiten kamen allerdings nicht zustande, da er die "Süddeutsche" aus dem Training heraus schwamm und der Trainingsschwerpunkt auf dem nächsten Wettkampf im März liegt. Dann schwimmt der Schürmann vom 7. bis 10. März im dänischen Esbjerg bei den Danish Open.