Wermelskirchen Bald "fahrradunfreundliche Stadt"?

Wermelskirchen · Das Radfahren gegen die Einbahnstraße auf der Telegrafenstraße wurde gestern heftig diskutiert. Heute wird im Fachausschuss entschieden, ob der Verkehrsversuch erfolgreich war oder nicht. Derzeit zeichnet sich ab, dass eine knappe Mehrheit ihn als gescheitert ansieht und das Radfahren gegen die Einbahnstraße wieder abschaffen will. Hier nun Positionen von Morgenpost-Lesern.

Leser-Meinungen zur Telegrafenstraße
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Foto: Hertgen, Nico

Ob mit oder ohne Fahrradweg — die Telegrafenstraße gehört nicht dem Autoverkehr, meint Siegfried Schrickel. Wirklich gefährliche Situationen hat Sascha Velde auf der Telegrafenstraße auf seiner Fahrt gegen die Einbahnstraße noch nie erlebt. "Ein Risiko stellen nur am linken Fahrbahnrand geparkte Fahrzeuge dar, denen der Radfahrer nur unter der Gefahr, in den Gegenverkehr zu gelangen, ausweichen muss." Radfahrer schätzten das angenehme Höhenprofil. Erfahre häufig mit Kind im Fahrradsitz — "da scheue ich die Kölner- und Berliner Straße". Für diese Strecke werde er dann wohl häufiger wieder den Pkw nehmen.

Aufenthaltsqualität geht verloren

Es müsste dringend die Markierung für den Radweg erfolgen, damit die Autofahrer weiter für den Radverkehr gegen die Einbahnstraße sensibilisiert würden, so Iris Seemann. Für die Optik der Innenstadt sei das nicht abträglich — "unser eingerüstetes und von Unkraut umwuchertes Rathaus stellt eine Markierung in den Schatten". Auch gegen wildes Parken sollte verstärkt vorgegangen werden. "Es ist zumutbar, ein paar Meter zum Bäcker oder zur Apotheke zu gehen." Würde zusätzlich links geparkt, werde es keine Aufenthaltsqualität in der Telegrafenstraße geben.

Der jahrelange Kampf um die Umgehungsstraße scheint umsonst gewesen, schreibt Holger Zeitz: "Wermelskirchen braucht den zähfließenden Verkehr durch die Innenstadt." Autos statt Menschen würden in die Innenstadt gelockt", so Lutz Balschuweit: "Wermelskirchen wird zur fahrradunfreundlichen Stadt. Autos blockieren Radwege, Fußwege und behindern, wo sie nur können."

Der Verkehrsversuch sei überflüssig gewesen und gefährlich, schreibt Hans Aschenbrenner. Das Fahren gegen die Einbahnstraße sollte gestoppt werden und statt dessen auf der linken Seite das Parken mit Parkscheibe für mindestens 15 Minuten erlaubt werden.

Kein Geld mehr investieren

Den Radfahrern sei durchaus zumutbar, die Kölner Straße zu nutzen. Für Abgrenzung und Ausschilderung des Radweges sollte auf der Telegrafenstraße kein Geld investiert werden, so Harald Röntgen. Getan werden müsse etwas gegen den Durchgangsverkehr: "Diese Maßnahmen waren nur halbherzig und daher nicht wirkungsvoll."

(RP)
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