Wermelskirchen Bescherung aus Forthausen

Wermelskirchen · Die Spenden aus der Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" und weitete Hilfsgüter werden am Samstag nach Rumänien auf die Reise geschickt. 130 Kinder aus bitterarmen Familien freuen sich dort auf Weihnachtsgeschenke.

Eine Weihnachtsfreude für die ärmsten Familien in Rumänien wird an diesem Samstag mit einem Hilfstransporter aus Wermelskirchen auf die weite Reise geschickt. Von Dabringhausen-Forthausen werden Kleidungsstücke, Süßigkeiten, Hilfsgüter zur Mission Osteuropa in Botosan in den Karpaten gebracht. Auch etliche Spenden für die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" werden am Samstag für die große Kinderbescherung in der Missionsstation auf die Reise geschickt.

11 700 Familien geholfen

Seit 18 Jahren leiten die Dabringhausener Lutz und Inge-Maria Noack das Missionswerk Osteuropa. Bereits vor 20 Jahren hatten sie den ersten Hilfstransport nach Rumänien organisiert. Lutz Noack hält sich die meiste Zeit im Jahr in Rumänien auf, seine Ehefrau regelt den Nachschub an Spenden aus der Heimat. Zur Kinderbescherung werden aber Lutz und Inge-Maria Noack beide in Botosani sein. Beschenkt werden 130 Kinder, wie Lutz Noack der BM berichtet. Diese Kinder stammen allesamt aus bitterarmen Familien und werden auch in der Kinderspeisung der Mission jeden Tag mit einem warmen Mittagessen versorgt.

"Etwa 100 Kinder kommen pro Tag zu unserer Kinderspeisung. Wir haben in den vergangenen 13 Jahren insgesamt 36 400 Portionen warmes Essen ausgegeben", hat Lutz Noack bilanziert. Außerdem werde jährlich 260 Familien direkt geholfen: "Diese Familien haben alle mehrere Kinder und werden von uns regelmäßig besucht und mit Hilfsgütern wie Kleidung und Nahrung versorgt", berichtet Noack. So seien seit 18 Jahren immerhin 11 700 Familien erreicht worden. "Möglich wurde dies durch die Spenden aus Wermelskirchen, aber auch aus den Nachbarstädten und immer wieder durch Spenden von Firmen in Dabringhausen und Wermelskirchen," freut sich Noack. So seien zwischen 1991 und 2009 insgesamt 195 Hilfstransporter von Forthausen nach Botosani geschickt worden.

In den vergangenen 18 Jahren habe sich die politische und wirtschaftliche Lage in Rumänien aber keineswegs verbessert, so dass die Hilfe der Mission nach wie vor in großem Maße benötigt werde, weiß Noack. "Viele Rumänen verstehen Rumänien nicht mehr, und ich verstehe es auch nicht", gibt Noack zu, der auch im Stadtrat von Botosani mitarbeitet. Das Land erreiche keine Stabilität, die Wirtschaft liege am Boden.

Druckerei und Gästehaus

Dennoch gelinge es bislang, trotz rückläufiger Aufträge und Anfragen, die Druckerei und das Gästehaus der Mission über Wasser zu halten: "Wir brauchen diese Zweige schließlich, um unsere Hilfsaufgaben zu finanzieren", erklärt Noack. Denn aus den Spenden alleine ließe sich die Mission mit 13 festen Mitarbeitern nicht aufrecht erhalten, gibt er zu bedenken.

(RP)
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