Wermelskirchen CDU plant Alternativen zum Bündnis-Sparplan

Wermelskirchen · Die CDU-Fraktion wird auf ihrer Klausurtagung am Wochenende eine eigene "Konsolidierungsliste" erarbeiten und sie der Regenbogenbündnis-Liste, die vor Einbringung des Haushaltes vorgelegt wurde und deckungsgleich mit den Haushaltsdaten war, als Alternative gegenüberstellen. Das verkündete Ratsmitglied Martin Bosbach in seiner Funktion als Ortsvereins-Vorsitzender auf der Hauptversammlung des CDU-Ortsvereins Dabringhausen.

Diese Alternativliste könne jetzt erst vorgelegt werden, so Bosbach, weil die Zahlen seit dem 30. Januar 2012 vorgelägen. "Das Bündnis war, weil es eben den Bürgermeister stellt, im Vorhinein besser über die Haushaltszahlen informiert als die Opposition", meint Bosbach. Ob es Übereinstimmungen gebe, könne er jetzt noch nicht sagen, das werde die Beratung zeigen, meint der CDU-Mann weiter.

Deutlich zeige sich ihm inzwischen quer durch alle Fraktionen, dass die Entscheidung über das Freibad Dabringhausen eher mit der Wohnort, denn mit der Parteizugehörigkeit zu tun habe: "Hier geht es nicht um die CDU gegen den Bürgermeister, sondern Wermelskirchen gegen Dabringhausen", bekräftigt Bosbach seine Einschätzung. Der CDU-Ortsverein wolle, das machte er dem anwesenden Fördervereinsvorstand auch klar, "wenn möglich am Freibad festhalten". Das habe etwas mit dem Selbstverständnis zu tun. Der Förderverein habe über ein Jahrzehnt Tausende von Stunden geleistet und jetzt fast 60 000 Euro an Spendenzusagen erhalten. "Wenn solch ein Engagement nicht gewürdigt wird, dafür aber Einrichtungen unterstützt werden, die sich nicht so engagieren, herrscht ein Ungleichgewicht", meint Bosbach. Und das wolle sein Ortsverein nicht hinnehmen.

Die CDU Dabringhausen wird einen Prüfauftrag formulieren und einreichen mit der Fragestellung, welche Synergieeffekte es geben könnte, wenn das Jugendamt und das Rechnungsprüfungsamt ausgelagert werden. Dabei geht es um die Aufgaben, die in anderen Städten im Kreisgebiet schon von der Kreisverwaltung übernommen werden. Landrat Dr. Hermann-Josef Tebroke erklärte auf der Versammlung, dass man die Stadt in jede Richtung unterstützen werde, wenn dies gewünscht sei.

Seitenhieb auf Bürgermeister

Einen Seitenhieb auf den Bürgermeister konnte sich Bosbach nicht verkneifen. Der soll jüngst als Versammlungsleiter der FDP-Jahreshauptversammlung bei 22 stimmberechtigten Mitgliedern stolz gemeint haben, so viele schafften SPD und CDU nicht. Bosbach: "Über 40 Leute, davon 35 stimmberechtigte, besuchten unsere Versammlung. Deutlicher geht's doch wohl nicht."

(RP)
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