Wermelskirchen "Dresler-Fabrik" nicht für "Rollrausch"

Wermelskirchen · Trotz Auszug der DLRG ist die Halle nicht frei: Städtische Fahrzeuge werden dort untergestellt. Ein Neubau würde 130.000 Euro kosten. Eric Weik: Die Halle ist für den Verein auch nicht geeignet.

Einstimmig hat am Montagabend der Haupt- und Finanzausschuss den Antrag der Grünen abgelehnt, die an das AJZ angrenzende Halle (alte "Dresler-Fabrik") dem Verein Rollrausch zur Verfügung zu stellen. Dies hatte die Fraktionsvorsitzende Gisela Grangeret beantragt; die Grünen im Fachausschuss stimmten dagegen.

"Rollrausch" ist seit einem Jahr ohne sportliche Heimat — und erfolglos auf der Suche nach einem neuen Domizil. Mit dem Auszug der DLRG aus der Halle zwischen Feuerwache und AJZ sehen die Grünen die Gelegenheit, dort "Rollrausch" eine neue Heimat zu verschaffen. Der Verein war schon einmal daran interessiert, kam aber nicht zum Zug. In einem Schreiben an die Grünen-Fraktion erklärte der Vorsitzende Florenz Jaeger jetzt, dass der Verein immer noch ein großes Interesse an der Halle habe. "Die Jugendlichen hätten einen zentralen Treffpunkt", schreibt Jaeger.

Zu einer politischen Diskussion kam es vor den rund 40 Jugendlichen, die zum Teil in der Begleitung von Eltern gekommen waren, nicht. Zu klar schien die Sachlage. Bürgermeister Eric Weik versuchte, sachlich Aufklärung zu leisten. Nach einer Anfrage der Grünen prüfte die Stadtverwaltung, ob die Halle geeignet ist — sie ist es nicht. Denn: Teure Fahrzeuge der Friedhofsverwaltung stehen dort. "Die Halle ist eben nicht leer", so Weik. Eine Antwort warteten die Grünen nicht ab, sondern formulierten den Antrag. An anderer Stelle im Stadtgebiet gibt es für die Fahrzeuge keinen Platz; ein Neubau kostet 130 000 Euro. Auch wenn so eine Halle gebaut würde, so der Bürgermeister, erfülle die alte Halle noch längst nicht die Voraussetzungen für den Verein.

Er versuchte den Jugendlichen und Vereinsvertretern deutlich zu machen, dass jede Sportart, die für sich eine eigene Halle beanspruche, eine exklusive sei. "Warum hat man nicht vorher mal mit uns gesprochen, statt eine Kampagne zu starten, die den Kindern Hoffnung macht, dass sie dort einziehen können?", sagte Weik. Ihn ärgere besonders, dass nun wieder er als derjenige hingestellt werde, der den Traum der Kinder zerstören müsse.

(RP)
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