Wermelskirchen Durchgangsverkehr bleibt ein Ärgernis

Wermelskirchen · Die meisten Verkehrsteilnehmer nutzen die Telegrafenstraße immer noch als Durchgangsstraße, nur wenige fahren über den Brückenweg. Wie kann dieses Problem gelöst werden? Die WNKUWG fordert Tempo-Kontrollen.

 Ein typisches Bild: die Telegrafenstraße als Durchgangsstraße.

Ein typisches Bild: die Telegrafenstraße als Durchgangsstraße.

Foto: Teifel (Archiv)

Es ist ein Thema, das viele Wermelskirchener auf die Palme bringt: der Durchgangsverkehr in der Telegrafenstraße. Immer wieder bilden sich lange Auto-Schlangen, die meisten Verkehrsteilnehmer nutzen die Straße nach wie vor als Durchgangsstraße, nur wenige fahren über den extra dafür ausgebauten Brückenweg. Die WNKUWG fordert in einem Antrag, den Durchgangsverkehr durch verschiedene Maßnahmen einzudämmen — zum Beispiel durch Tempo-Kontrollen. Denn die Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h werde oft deutlich überschritten. Die Stadtverwaltung soll mit dem Kreis und der Polizei darauf hinwirken, dass die Geschwindigkeit "konsequent und nachhaltig überwacht wird." (die BM berichtete)

 Der mobile Radarwagen der Stadt Remscheid. l

Der mobile Radarwagen der Stadt Remscheid. l

Foto: Mol

Grundsätzlich ist der Kreis für Tempo-Kontrollen zuständig, die Stadt Wermelskirchen darf nicht blitzen (siehe Zweittext). "Die Stadt muss auf uns zukommen und angeben, warum wir an bestimmten Stellen messen sollen", sagt Kreissprecher Alexander Schiele. Bis vor kurzem mussten immer bestimmte Gründe vorliegen, damit der Kreis eine Kontrollstelle einrichtet — zum Beispiel ein geschwindigkeitsbedingter Unfallschwerpunkt oder eine allgemeine Gefahrenstelle (Kindergarten, Seniorenheim etc.). Nach dem Beschluss der Landesregierung darf der Kreis in Abstimmung mit der Stadt nun bereits Kontrollstellen einrichten, bevor Verkehrsteilnehmer verunglücken und Straßenabschnitte zu Unfallschwerpunkten werden, teilt Schiele mit.

Ist denn die Telegrafenstraße ein Unfallschwerpunkt? "Eine Not sehen wir zurzeit nicht", sagt der Technische Beigeordnete Dr. André Benedict Prusa. Die Unfallkommission habe zwei Schwerpunkte angemahnt, zu hohe Geschwindigkeit war laut Prusa kein Thema: Ein Problem sei der gegenläufige Radverkehr gewesen, der ja aufgehoben wurde. "Außerdem sollten wir den ruhenden Verkehr näher beobachten", berichtet Prusa. Sieben Unfälle haben sich in den vergangenen Monaten in der Telegrafenstraße ereignet, diese seien aber nicht auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen gewesen, sondern sie gehörten zur Kategorie "Einpark/Auspark-Unfälle". Die Stadtverwaltung untersuche zurzeit mit der Kreispolizei die einzelnen Unfälle im Detail und arbeite an Lösungen für dieses Problem, sagte Prusa.

Laut Kreissprecher Alexander Schiele wäre eine Möglichkeit, dass die Stadt selbst das Geschwindigkeitsniveau auf der Telegrafenstraße überprüft. "Wenn dabei herauskommt, dass zu viele Autofahrer deutlich zu schnell unterwegs sind, können wir natürlich tätig werden", sagt Schiele. Die Stadt ist in Besitz eines Gerätes zur Erfassung von verschiedenen Verkehrsdaten. Mit diesem Gerät kann unter anderem auch die Geschwindigkeit der einzelnen Fahrzeuge ermittelt werden. Das bestätigt der Technische Beigeordnete. Eingesetzt wird es aber (noch) nicht — Gründe wurden auf Nachfrage nicht genannt.

Das Thema soll im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr nach der Sommerpause diskutiert werden. Auf die Frage, ob die Stadt eventuell schon vorher mit diesem Gerät das Geschwindigkeitsniveau auf der Telegrafenstraße ermitteln will, äußerte sich Prusa nicht.

(RP)
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