Wermelskirchen Durchgangsverkehr nervt, doch es gibt keine Ideen

Wermelskirchen · Die Politiker finden keine Lösung. Alle hatten auf das Uhle-Projekt gesetzt. Doch dort gibt's die abgespeckte Version.

 Ein typisches Bild: Die Telegrafenstraße als Durchgangsstraße.

Ein typisches Bild: Die Telegrafenstraße als Durchgangsstraße.

Foto: Teifel, Udo (tei)

Die Telegrafenstraße wird von Autofahrern nach wie vor als Durchgangsstraße genutzt. Das belegen jüngste Zählungen von Claus Füllhase. Die Politik aber hat das nicht so gewollt — eine Lösung aber hat niemand. Vehement wehren sich auch einige Fraktionen dagegen, dass die Schwelle eingangs der Telegrafenstraße entfernt werden soll. Dies hatte die Stadtverwaltung am Freitag als Ergebnis der Beratung der Planungsgruppe Radverkehr bekanntgegeben.

"Der Durchgangsverkehr stört uns fürchterlich. Aber wir haben keine Lösung", so Volker Schmitz (CDU) am Montag. Die Verkehrsführung durch die Straße "An der Feuerwache" (SPD-Vorschlag) lehnt die CDU ab. "Die Menschen gewöhnen sich eben an eine Fahrtroute. Das ist nur schwer zu ändern." Henning Rehse (WNKUWG) tobte am Montag: "Vom Rückbau der Schwelle war nie die Rede." Dass der Durchgangsverkehr raus müsse, sei unstrittig. "Das sechs Zentimeter hohe Bord ist ein Provisorium. Es war immer geplant, im Rahmen des Uhle-Projektes die Einfahrt für Autos in die Telegrafenstraße unattraktiv zu machen." Jetzt habe Uhle seine Pläne deutlich zurückgenommen — "nun muss die Politik überlegen, wie sie den Durchgangsverkehr stoppt."

"Meinetwegen kann die Geschwindigkeit auf der Telegrafenstraße unter Tempo 20 reduziert werden, also Schritt", so Friedel Burghoff (Büfo). Auch seine Fraktion wolle keinen Durchgangsverkehr dort. "Zu dumm ist, dass Behörden nicht das umsetzen, was wir wollen." Er warnte davor, dass das Bord entfernt wird. "Es hindert manche daran, in die Straße zu fahren."

Die SPD bleibt dabei, den Verkehr durch die Straße "An der Feuerwache" abzuleiten. Jochen Bilstein: "Dann wird die Fahrt durch die Telegrafenstraße richtig unattraktiv, der Brückenweg aber aufgewertet." Dass sich nichts ändere, liege an der "Blockadegruppe, die sich nicht bewegt. Hier redet man gegen Wände." Dieses Thema werde sicher im Kommunalwahlkampf aufgegriffen: "Wir brauchen eine grundlegende Änderung." "Wir wollen nicht grundsätzlich alle Autos aus der Telegrafenstraße verbannen", so Jürgen Manderla (FDP). "Wir differenzieren hier zwischen dem Durchgangsverkehr und dem Verkehr, der zum Einkaufen in die Straße kommt." Hier müsste die Verkehrslenkung verbessert werden, und wenn das nicht wirke, müssten "ein bis drei Spaßbremsen" eingebaut werden — also Geschwindigkeitsbremsen.

Auch Bürger machen sich inzwischen Gedanken. Lutz Balschuweit schlägt vor, die Ampel umzusetzen: statt am Brückenweg am Ende der Telegrafenstraße. "Dann staut sich der Verkehr in dieser Straße und macht die Durchfahrt unattraktiv." Der Einkaufsverkehr fahre weiterhin in die Telegrafenstraße, wer durchhuschen möchte, müsse sich in die Schlange stellen oder nutze den Brückenweg. Dort sollte die Ampel durch einen Zebrastreifen ersetzt werden. FRAGE DES TAGES

(RP/ac)
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