Wermelskirchen Förderverein kämpft weiter fürs Freibad

Wermelskirchen · Der Förderverein Freibad Dabringhausen hat inzwischen Spendenzusagen für ein Viertel der avisierten Summe von 100 000 Euro. Sehr zufrieden darüber ist die Vorsitzende Martina Djenati.

Es seien viele Privatleute, die ihre Spendenzusage über 100 Euro gegeben hätten, viermal sogar über jeweils 1000 Euro. Der aktuelle Stand: 25 017 Euro.

Djenati ist zuversichtlich, dass bis Ende Januar annähernd die Summe erreicht wird. Überlegt werden derzeit verschiedene Aktionen, unter anderem ein Benefizkonzert. Dies sei von einem Chormitglied angeboten worden. Die Vorsitzende hat sich zudem nächste Woche Urlaub genommen und will dann Firmen ansprechen.

Die 100 000 Euro würden für die Filtersanierung und Beckenverfügung aufgewendet. Der Sanierungsstau — die Stadt spricht von Kosten über 140 000 Euro für 2012 und weitere 200 000 Euro für die nächsten Jahre — sei ja nicht über Nacht entstanden. "Über Jahre hat die Stadt nicht saniert. Das muss nicht alles heute geschehen." Die Verein könnte es durch Eigenleistung schaffen, zusätzlich benötigten Betriebskosten von rund 200 000 Euro um bis zu 40 000 Euro zu senken.

Zudem, so der Vorschlag, müsste über Kostenumverteilung gesprochen werden, zum Beispiel wenn das Hallenbad schließe. Henning Rehse (WNKUWG) hatte dem Verein mit seiner Aussage Hoffnung gemacht, wenn der Vorstand es schaffe, 100 000 Euro zusammenzutragen, müsste die Politik ihre Vorgehensweise neu überdenken. "Die Aussage sehen wir nur als Hoffnungsschimmer. Wir als Vorstand wollen nichts unversucht lassen, um das Bad für die Bürger zu erhalten", so Djenati.

Investitionsstau viel zu hoch

Volker Schmitz (CDU), Vorsitzender der größten Fraktion im Stadtrat, glaubt nicht, dass "wir in die Situation kommen werden, hier abwägen zu müssen". 25 000 Euro sei ein toller Erfolg, aber der Verein sei noch weit entfernt vom Ziel. Friedel Burghoff, der mit Büfo im Bündnis die stärkste Fraktion stellt, hält nichts von Rehses Gedankenspielen. "Vertreter aller Fraktion haben in einer Sitzung, an der Djenati und Franz Steuper teilgenommen haben, einstimmig beschlossen, den Fraktionen zu empfehlen, das Freibad zu schließen und das Quellenbad mit einem Minimalaufwand weiter zu betreiben." Wenn Rehse jetzt Hoffnung wecke, sei das nicht nur äußerst fragwürdig, sondern unredlich und populistisch. "Das haben wir auch Frau Djenati so mitgeteilt." Er sehe keine Perspektive für den Erhalt des Bades. "Es gibt einen Investitionsstau bis zu 800 000 Euro in den nächsten zehn Jahren. Das können wir uns nicht mehr leisten."

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort