Wermelskirchen Jetzt klagt der ADFC für die Radfahrer

Wermelskirchen · Der Fahrrad-Club wird gegen die Aufhebung des gegenläufigen Radverkehrs vor Gericht ziehenn. "Die Kölner Straße ist für Radfahrer nicht geeignet", sagt Frank Schopphoff. Vor allem für Familien mit Kindern sei diese Strecke zu gefährlich.

 Gestern Morgen wurde das Schild "Radfahrer frei" abmontiert. Auch die weiße Markierung auf der Straße wurde gelb "übermalt".

Gestern Morgen wurde das Schild "Radfahrer frei" abmontiert. Auch die weiße Markierung auf der Straße wurde gelb "übermalt".

Foto: Schopphoff

Der ADFC wird seine Ankündigung in die Tat umsetzen und gegen die Aufhebung des gegenläufigen Radverkehrs durch die Telegrafenstraße klagen. Das teilte der Ortsgruppensprecher Frank Schopphoff gestern auf Anfrage der BM mit. "Wir werden handeln. Wir haben auf Bundesebene mit Juristen eine klare Strategie, werden die Thematik in Ruhe besprechen und dann gegen die Entscheidung klagen."

Gestern Vormittag haben Mitarbeiter des städtischen Tiefbauamtes die Beschilderung für den gegenläufigen Radverkehr vor dem Eiscafé Venezia entfernt. Die weiße Fahrbahnmarkierung für Radfahrer wurde gelb "übermalt". Die Stadtverwaltung hatte am Donnerstagabend die Kölner Straße als "vorläufige Alternativroute" ausgewiesen, indem sie die Straße als Teil der Alltagsroute des Rad-Verkehrsnetzes NRW wieder für Radfahrer beschilderte. Die Routenführung für den Panorama-Rradweg "Balkantrasse" durch die Innenstadt wird im Fachausschuss am 17. Juni diskutiert.

Für Frank Schopphoff steht eindeutig fest: "Die Kölner Straße ist für Radfahrer nicht geeignet." Bei Nässe sei der Straßenbelag für alle eine große Gefahr. "Besonders problematisch ist es für Kinder unter acht Jahren, die den Gehweg nutzen müssen, während ihre Eltern auf der Straße fahren. An der Ecke zur Schillerstraße müssen Kinder absteigen und ihr Rad schieben, Eltern müssen auf sie warten", betonte Schopphoff, der in der Beendigung des gegenläufigen Radverkehrs einen großen Imageverlust für die Stadt Wermelskirchen sieht. "Wir bedauern diese Situation sehr. Es wird einen großen Aufschrei in der gesamten Region geben."

Die Klage des ADFC vor dem Verwaltungsgericht werde am Dienstag bei einem öffentlichen Treffen für Mitglieder und interessierte Bürger thematisiert (20 Uhr, Hotel Zum Schwanen). "Wir werden anschließend mit dem Kreisverband sprechen und die Klage vorbereiten", betonte Schopphoff. Er betonte zudem, dass die Alltagsroute über die Kölner Straße offiziell keine familienfreundliche Route sei, sondern eine Route, um schnell von Punkt "A" nach "B" zu kommen — "ohne hohe Anforderungen an die Sicherheit oder Attraktivität der Streckenführung zu stellen". Das Radverkehrsnetz NRW berücksichtige nicht, "dass stark befahrene und weitgehend unübersichtliche Streckenabschnitte stellenweise keine sicheren Radverkehrsanlagen haben". Es werde mit einer familienfreundlichen Strecke geworben, die Situation vor Ort sei aber komplett anders. Schopphoff: "Wir werden weiter für die Radfahrer kämpfen."

(RP)
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