Wermelskirchen Schlägereien auf Kirmes: Polizei im Dauereinsatz

Wermelskirchen · Nach einem relativ ruhigen Wochenende hat es am Montagabend auf der Kirmes zahlreiche Tumulte gegeben. Die Polizei spricht von Schlägereien und anderen Körperverletzungsdelikten (13 Stück) im Halbstundentakt. Hinzu kommen fünf Sachbeschädigungsfälle.

Die Polizei spricht von einem durchweg ungemütlichen Abend. Ab etwa 18 Uhr häuften sich bei der Polizei Anrufe über Gerangel, Scharmützel und Auseinandersetzungen zwischen jüngerem Kirmespublikum. Bis 19 Uhr sprachen die Beamten die ersten zehn Platzverweise aus, zum Einsatzende summierte sich die Zahl der Verweise auf 24. Drei Personen verbrachten die Nacht in der Polizeizelle.

25-Jähriger in zwei Schlägereien verwickelt

Die Polizei zählte drei größere Schlägereien: Gegen 22.00 Uhr gerieten zunächst an der Eich zwei alkoholisierte Wermelskirchener (25 und 17) aneinander. Sie schlugen und traten sich, dabei soll der 25-Jährige eine Flasche eingesetzt haben.

Gegen 23.45 Uhr war der gleiche 25-Jährige an einer weiteren Schlägerei beteiligt. An der Grüne Straße schlug er sich mit einem gleichaltrigen Remscheider. Als dieser am Boden lag, trat der Wermelskirchener ihn laut Polizei mit dem Schuh gegen den Kopf. Dabei verletzte sich der Remscheider und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Eine 22-jährige Frau aus Wermelskirchen verletzte sich beim Schlichtungsversuch und musste ebenfalls ins Krankenhaus. Gegen den 25-Jährigen wird wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt.

Die dritte größere Auseinandersetzung gab es in der Nähe der Marktpassage an der Kölner Straße auf der "Matinee Beach"-Veranstaltung. Dort lief laut Polizei die Situation gegen 1.20 Uhr völlig aus dem Ruder: Drei Männer aus Wermelskirchen (24, 30, 30) schlugen auf einen 23-Jährigen aus Remscheid ein. Sie ließen auch nicht von dem Mann ab, als dieser bereits wehrlos auf einer dortigen Theke lag. Als sich ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes einmischte, ging das Trio laut Polizei geschlossen auf den 43-Jährigen los.Erst als weitere Security-Mitarbeiter eingriffen, konnten die drei Täter vom Gelände auf die Kölner Straße befördert werden.

Durch die Dynamik des Geschehens und das laute Geschrei, entstand auf der Kölner Straße ein geradezu tumultartiger Zustand. Polizeibeamte, die zur Hilfe gerufen worden waren, wurden von den drei Männern sofort attackiert. Dabei versuchte laut Polizei einer der 30-Jährigen einen Polizeibeamten mit der Faust zu schlagen, traf den Beamten aber nicht. Die Polizei brachte den Mann unter Kontrolle.

Der Menschenauflauf allerdings löste sich erst auf, als mehrere Streifenwagenbesatzungen zur Unterstützung eintrafen und Diensthunde "gezeigt" wurden. Der 30-Jährige, der bei den Auseinandersetzungen selbst verletzt wurde, bespuckte Polizeibeamte noch mit einer Mischung aus Blut und Speichel, bevor er mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus abtransportiert wurde. Die Kreispolizei ermittelt wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und gefährlicher Körperverletzung.

Kirmes mit Scherben übersät

Als problematisch stufte die Polizei außerdem den hohen Alkoholkonsum jüngerer Besucher am Montagabend ein. Viele hätten sich Flaschen mit zur Kirmes gebracht, die sie auf dem Gelände wegwarfen. Folge: Bestimmte Bereiche der Kirmes waren mit Scherben übersät. Polizeihauptkommissar Manfred Berger sagte beschrieb die Situation folgendermaßen:"Die Scherben gefährdeten Besucher und Einsatzkräfte gleichermaßen. Immer wieder wurden leere Flaschen in hohem Bogen auf die Straße geworfen. Das hierbei nicht mehr passiert ist, grenzt an ein Wunder." Berger weiter: "Die mitgebrachten Flaschen mit Wodka, Rum, Schnaps und entsprechenden Mixgetränken waren und sind ein Riesenproblem. Hier muss etwas passieren. Man sollte deshalb zukünftig ein Glasverbot ernsthaft prüfen, zumal die Erfahrungen im diesjährigen Straßenkarneval in anderen Städten und Gemeinden des Rheinisch-Bergischen Kreises sehr positiv waren."

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