Wermelskirchen Sorge um Wahlbeteiligung

Wermelskirchen · Trostlos sei es im Wahllokal am Sonntag in Dhünn-Hülsen gewesen, berichtet CDU-Fraktionsvorsitzender Volker Schmitz und fügt hinzu: "Sogar Leute, die sich eigentlich für Politik interessieren, haben mich gefragt: Wie, was für eine Wahl?" Die Landratswahl sei offensichtlich an den Menschen vorbei gegangen.

Eine Rolle habe aber wohl auch das Nord-Süd-Gefälle im Kreis gespielt: "Was wir immer vermutet hatten, das ist jetzt auch mit Zahlen belegt worden", meint Schmitz. Die unterschiedliche Wahlbeteiligung in Nord-und-Süd-Kreis zeige deutlich, wer nicht nur geografisch näher und weiter am Kreisgeschehen liege. Er sei nur froh, dass es nicht mehr zu einer Stichwahl kommen müsse: "Dann wäre die Wahlbeteiligung möglicherweise noch erschreckend geringer als jetzt", befürchtet Schmitz. Und dann sehe es natürlich auch für den jeweils Gewählten nicht besonders gut aus, wenn er sein Amt letztlich nur auf dem Votum eines geringen Prozentsatzes der Wahlberechtigten aufbauen könne, gibt der CDU-Fraktionsvorsitzende zu bedenken.

SPD-Fraktionsvorsitzender Jochen Bilstein hat sogar die Sorge, dass sich die am Sonntag gezeigte miserable Beteiligung auch bei künftigen Kommunalwahlen fortsetzen könnte. Da bislang sozusagen ein "politisches Paket" mit Bürgermeister-, Stadtratswahl und schließlich auch Landratswahl angeboten worden sei, habe man vielleicht noch mehr personalisiert gewählt.

Nun sei aber erstmalig so richtig augenscheinlich geworden, wie weit weg Bergisch Gladbach für die Wermelskirchener doch sei. Er habe sogar beim Straßenwahlkampf in Wermelskirchen erlebt, dass viele gar nicht so recht wussten, worum es bei der Landratswahl überhaupt ging, berichtet der SPD-Fraktionsvorsitzende.

(RP)
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