Wermelskirchen Teurer Familien-Spaß – 50 Euro sind schnell weg

Wermelskirchen · Mit der ganzen Familie über die Kirmes zu gehen, kann richtig ins Geld gehen – die BM begleitetet zwei Familien.

 Sandra und Stefan Leßenich mit Leon (4) und Lina (2) vor dem Baustellenlabyrinth – für Familien ist die Kirmes kein preiswertes Vergnügen.

Sandra und Stefan Leßenich mit Leon (4) und Lina (2) vor dem Baustellenlabyrinth – für Familien ist die Kirmes kein preiswertes Vergnügen.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Mit der ganzen Familie über die Kirmes zu gehen, kann richtig ins Geld gehen — die BM begleitetet zwei Familien.

Die Generation, die ihre Jugend zu D-Mark-Zeiten erlebt hat, schüttelt manchmal den Kopf über die Euro-Preise. Eine Runde Autoscooter für zwei Euro oder eine Currywurst für drei Euro? Für sechs Mark wäre damals wahrscheinlich nie eine Wurst verkauft worden. Doch das ist alles lange her. Es sind ebenso ein paar Preise, die in Erinnerung geblieben sind. Ein Kirmesbesuch mit einer Familie ist heute eine teure Angelegenheit.

Stephan und Stephanie Weller aus Remscheid sind mit ihrer Tochter Franka (5) auf dem Loches-Platz unterwegs. "Ein Budget haben wir nicht", sagt Stephanie Weller. "Wir gehen einfach mal los." Der Kirmesbesuch in Wermelskirchen sei aber Pflicht. "In Remscheid gibt es doch gar keine richtige Kirmes", sagt ihr Mann. Essen und Getränke stehen bei den Wellers nicht auf dem Programm. Doch das alte Kettenkarussell ist immer noch beliebt. Franka sitzt strahlend in dem kleinen Körbchen. Und auch die Fahrt im Riesenrad gehört zum Kirmesbesuch dazu.

Vor dem Laufgeschäft "Krumm & Schiefbau" wartet Sandra Leßenich mit Tochter Lina (2) auf Ehemann Stefan und Sohn Leon (4). Die "Jungs" irren noch durch dieses Baustellenlabyrinth. "Lina ist dafür noch zu klein", sagt Sandra Leßenich. "Da haben wir Glück gehabt", sagt Frank Leßenich später. "Für die ganze Familie hätte das 14 Euro gekostet."

Die nächste Attraktion heißt Enten angeln. Für die beiden Kinder sind wieder zwölf Euro zu bezahlen. Hätte Frank Leßenich früher dafür 24 Mark bezahlt? "Ganz sicher nicht", sagt er. Aber immerhin gewinnen die beiden ein bisschen Spielzeug. "Wenn ich das so addiere, ist ein Besuch in einem Freizeitpark billiger", meint Leßenich. "50 Euro sind ganz schnell weg."

Ein Kirmesbesuch ohne Autoscooter geht natürlich nicht. Also einmal mit Leon und einmal mit Lina gefahren. "So", sagt Leßenich, "jetzt sind die 50 Euro weg". Aber der Kirmesrundgang ist ja noch nicht vorbei. Zum Glück gab es Kirmesgeld von der Oma.

Die Preise sind in den vergangenen Jahren deutlich nach oben gegangen. Dennoch ist die Kirmes für die Schausteller keine Goldgrube. Immer neue Bestimmungen und hohe Platzmieten drücken die Stimmung. Dazu kommen die steigenden Energiekosten, und das Ganze ist auch noch wetterabhängig. Im Weindorf an der Katt war Folgendes zu hören: "Weißt Du noch? Damals hat die Currywurst 1,50 Mark gekostet. War eine schöne Zeit."

(wsb)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort