Kanzlerin bei der CeBIT-Eröffnung 2014 Merkel: Mehr Fokus auf die Datensicherheit

Hannover · Bundeskanzlerin Angela Merkel hat zum Start der weltgrößten Computermesse CeBIT die Datensicherheit als unabdingbare Voraussetzung für die Entwicklung von Internet-Diensten betont.

Merkel zeigt Cameron die CeBIT 2014
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Datenschutz als Voraussetzung für die zunehmende Digitalisierung: Zur Eröffnung der weltgrößten Computermesse CeBIT hat Kanzlerin Angela Merkel gemahnt, die Sicherheit der Daten nicht aus den Augen zu verlieren. Ebenso wie der Regierungschef des diesjährigen CeBIT-Partnerlands Großbritannien, David Cameron, forderte sie die zügige Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen für den digitalen Binnenmarkt in Europa.

Die Datensicherheit sei aber eine unabdingbare Voraussetzung für die Entwicklung von Internet-Diensten: "Ich glaube, wir sind erst am Anfang dessen, was da zu leisten ist", sagte Merkel (CDU) in ihrer Eröffnungsrede. Cameron warb vor den mehr als 2500 geladenen Managern und Ehrengästen um engere Zusammenarbeit bei Forschung und Produktion. Es gelte, britischen Erfindungsreichtum mit deutscher Industriekultur zu paaren. Großbritannien wolle im Verbund der acht wichtigsten Industrieländer (G8) innovativste Nation werden.

Auf europäischer Ebene sei es notwendig, zügig die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen und mehr Tempo etwa bei der Abschaffung von Roaminggebühren vorzulegen. Das "Internet der Dinge" müsse Realität werden. Die Briten sind mit mehr als 130 Unternehmen diesmal eine der größten ausländischen Ausstellernationen der CeBIT. Der verantwortungsvolle Umgang mit Daten ist Leitthema der Messe, die sich 2014 erstmals ausschließlich an professionelle Anwender wendet.

VW wirbt für Datenschutz-Allianz

Volkswagen-Chef Martin Winterkorn forderte bei der feierlichen Eröffnung eine Allianz der Autobauer gegen den Missbrauch von Nutzer-Daten in vernetzten Fahrzeugen: "Das Auto darf nicht zur Datenkrake werden." Die Autobauer schützten ihre Kunden vor Gefahren wie Aquaplaning, Sekundenschlaf oder Staus. "Und mit dem gleichen Pflichtbewusstsein werden wir unsere Kunden auch vor dem Missbrauch ihrer Daten schützen", sagte der VW-Chef. Er forderte: "Wir brauchen eine Art Selbstverpflichtung der Automobilindustrie."

In der Autobranche ist das zunehmend vernetzte Fahren derzeit ein großer Trend, bei dem immer mehr Datenströme entstehen. Winterkorn betonte in seiner CeBIT-Rede: "Ja zu Big Data! Ja zu mehr Sicherheit und Komfort! Aber Nein zu Bevormundung und Big Brother!" Die VW-Tochter Audi demonstrierte einen Prototypen des Cockpits für ein selbstfahrendes Auto mit dem Namen "James 2025". Es hat ein Lenkrad, das sich auseinanderklappt und eine verschwindende Instrumententafel.

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) überreichte auf der Veranstaltung einen Scheck über 50.000 Euro an die Entwickler der App Shoutr - sie gewannen den CeBIT-Innovationspreis für eine Smartphone-Anwendung. Sie ermöglicht den drahtlosen Austausch von Bildern und Musik mit Smartphones in unmittelbarer Nähe.

(dpa)
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