Nach Urteil des Landgerichts Bonn Warnwetter-App des DWD - Vollversion jetzt kostenpflichtig

Düsseldorf · Mitte November urteilte das Landgericht Bonn, dass der Deutsche Wetterdienst (DWD) seine Warnwetter-App nicht mehr in vollem Umfang kostenlos zur Verfügung stellen darf. Ab sofort bietet der DWD die App in einer kostenlosen und einer Bezahl-Version an.

Warn-Apps Nina, Warnwetter & Co - keine kann alles
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Foto: dpa, tsn

Geklagt gegen die kostenlose Dienstleistung des DWD hatte der Anbieter WetterOnline. Das Landgericht Bonn stimmte dem zu. Der DWD hat zwar Berufung eingelegt, ist aber verpflichtet, das Urteil bis zu einer endgültigen Entscheidung zunächst umzusetzen.

Und so gibt es ab sofort zwei Versionen der beliebten Warnwetter-App. Rund 4,9 Millionen User müssen sich nun entscheiden, ob sie die weiterhin kostenlose App mit eingeschränktem Angebot nutzen wollen. Alternativ können sie einmalig 1,99 Euro auf die virtuelle Ladentheke legen und zur kostenpflichtigen und werbefreien Vollversion wechseln.

Nutzer, die schon die aktuelle Version 1.8 installiert haben, könnten die Vollversion direkt über einen sogenannten In-App-Kauf freischalten, erklärt der DWD. Neue Nutzer müssten zunächst die eingeschränkte Version aus den App-Stores von Google, Apple oder Windows installieren und könnten anschließend die Vollversion über einen In-App-Kauf freischalten.

Folgende Funktionen bietet die kostenlose App:

  • Übersicht über die aktuelle Warnlage für Deutschland bis auf Gemeindeebene
  • detaillierte Informationen zur Warnsituation für gewählte Orte durch amtliche Warnungen inklusive Warntrend
  • konfigurierbare Warnelemente und Warnstufen
  • konfigurierbare Alarmierungsfunktion (Push) zur Warnlage vor Ort
  • zuschaltbare Vor-Ort-Warnungen vor Unwetterereignissen (Gewitter, Schnee, Glätte) bei Ortung über mobiles Gerät
  • zuschaltbare Alarmierungsfunktion bei Änderung der Warnlage vor Ort
  • Social-Media-Sharing zum Teilen von Informationen aus der WarnWetter-App, etwa über Facebook, Twitter oder E-Mail
  • Warnungen vor Naturgefahren (Hochwasser, Sturmflut und Lawinen)
  • Videoinformationen bei besonderen Unwetterlagen
  • zusätzliche Features wie etwa Widget oder Auswahl von Tönen
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Foto: RP/Christoph Schroeter

Folgende Funktionen sind ab sofort nur noch in der kostenpflichtigen Vollversion der Warnwetter-App verfügbar:

  1. DWD-Niederschlagsradar sowie Blitzdaten
  2. aktuelle Satellitenbilder
  3. Informationen zum thermischen Empfinden und erhöhter UV-Intensität
  4. prognostizierte Zugbahnen von Gewitterzellen (Warnmonitor)
  5. Ortsbezogene Prognosen und aktuelle Messwerte
  6. Modellvorhersagen für warnrelevante Ereignisse wie Sturm, Dauer- oder Starkniederschläge

Mitarbeitern des Katastrophenschutzes und von Hilfsorganisationen steht das gesamte Angebot der App laut DWD weiterhin kostenlos, aber nur noch passwortgeschützt zur Verfügung.

(csr)
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