Startup aus Düsseldorf Readfy startet kostenlose E-Book-Flatrate

Düsseldorf · Kurz vor der Frankfurter Buchmesse hat das Düsseldorfer Startup Readfy seine E-Book-Flatrate für alle gestartet: 25.000 E-Books können sich die Nutzer kostenlos anschauen. Die Macher haben sich bewusst für Düsseldorf als Standort entschieden.

Readfy startet kostenlose E-Book-Flatrate
Foto: Readfy

"Wir schweben jetzt über den Boden", freut sich Readfy-Mitgründer Frank Großklaus im Interview kurz nach dem offiziellen Start der App. Genau schaut sich das Team die ersten Bewertungen der Nutzer in den App-Stores an und freut sich über viel öffentliches Feedback. Die App ist für Android und iOS verfügbar.

25.000 Bücher im Tauch gegen Werbung

Das Unternehmen Readfy hat ein kostenloses E-Book-Angebot gestartet. Per App können Nutzer eigentlich kostenpflichtige elektronische Bücher gratis und unbegrenzt auf Smartphones oder Tablets lesen. Zum Start sollen 25 000 Bücher verfügbar sein, bei denen zur Finanzierung Werbebanner eingeblendet werden. Der Anbieter verspricht aber, die Literatur nicht mit Werbung zu überfrachten.

"Man bekommt mal einen kleinen Banner oben am Bildschirm angezeigt", erklärt Frank Großklaus im Interview mit der "Sendung mit dem Internet" von Antenne Düsseldorf, welches Sie auf dieser Seite auch noch mal nachhören können. "Manchmal legt sich auch einer für ein paar Sekunden über die Seite." Eine Premiumversion könnte es in Zukunft auch geben. "Da werden wir Anfang des Jahres nachziehen. Dann gibt es keine Werbung und die Bücher können auch offline gelesen werden." Solange müssen die Leser mit der Werbung auskommen.

Die Erlöse aus den Werbeeinnahmen teilt Readfy nach eigenen Angaben mit den kooperierenden Verlagen. Die Lese-Apps sind sowohl für iOS- als auch für Android-Geräte verfügbar. Readfy hatte sein Angebot bereits seit Februar von 8000 Test-Nutzern ausprobieren lassen, um vor dem eigentlichen Start die Funktionalität zu optimieren.

Statt San Francisco oder Berlin, lieber Düsseldorf

Readfy sieht keinen Nachteil darin, Düsseldorf als Standort des Startups gewählt zu haben. Frank Großklaus: "Wir glauben sogar, dass Düsseldorf und NRW komplett unterschätzt werden. Ich bin selbst viele Jahre in Berlin gewesen und kann sagen, dass es viele Menschen mit guten Ideen gibt. Man kann vor lauter Partymachen aber auch seine Arbeit vergessen. Hier in NRW sind die Bedingungen toll. Es gibt viele Universitäten, schlaue Köpfe und es gibt auch einiges an Geld hier in der Umgebung. Wenn die Leute auch bereit sind, das zu investieren, kann da richtig was entstehen."

Readfy ist nicht das einzige Unternehmen, das ein E-Book-Angebot abseits des klassischen Kaufmodells macht. Mit Skoobe gibt es seit längerer Zeit eine Bezahlflatrate auf dem deutschen Markt. Je nachdem, wie viele Bücher man gleichzeitig lesen möchte und ob man das Angebot auch ganz offline nutzen können möchte, werden zwischen rund 10 und rund 20 Euro monatlich fällig. Dafür bekommt man Skoobe zufolge Zugriff auf mehr als 55 000 Bücher - und kann sie neben Android- und iOS-Geräten auch auf Kindle Fire Tablets lesen. Welche Titel verfügbar sind, kann man auch als Nicht-Kunde auf der Skoobe-Internetseite nachschlagen.

Amazon hat in den USA im Juli eine E-Book-Flatrate für Kindle-E-Book-Reader und -Tablets gestartet. Kunden können dort für knapp 10 US-Dollar (rund 8 Euro) im Monat mehr als 700 000 Bücher und Tausende Hörbücher nutzen. Es gibt Gerüchte, dass das Kindle Unlimited genannte Angebot zum Start der Buchmesse (8. bis 12.
Oktober) auch auf Deutschland ausgeweitet werden könnte.

(dafi)
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