Aus dem Quellcode von WhatsApp konstruierte Tuit Schaubilder, die "zu 99,9 Prozent so aussehen, würde WhatsApp Call heute veröffentlicht — mit Ausnahme des Screens für eingehende Anrufe", sagte Tuit dem US-Technikblog theverge.com.

Die Screenshots von Tuit zeigen ein Layout der App für Android. Der Sprachanruf scheint vom eigentlichen Messenger getrennt zu sein. Die Bilder lassen eigenständige Dialer, Anruferlisten und Kontakte erkennen. Allerdings sollen eingehende und verpasste Anrufe in den einzelnen Chat-Konversationen angezeigt werden.

Wie sehr sich die Optik der neuen Telefonie-Funktion von den Screenshots der Webseite unterscheiden wird, erfahren die Nutzer voraussichtlich zu Beginn des kommenden Jahres.

Koum hatte zuletzt als Ziel für die neue Funktion das erste Quartal 2015 ausgegeben. Auf der Code/Mobile-Konferenz im Oktober räumte der WhatsApp-Chef jedoch Schwierigkeiten bei der Erweiterung des Funktionsumfangs und der technischen Umsetzung ein. Demnach hat WhatsApp bei diversen Geräten keinen ausreichenden Zugriff auf die Mikrofone. Das erschwere vor allem die Unterdrückung der Hintergrundgeräusche.

Weitere Probleme machten Datenraten unter 2G/Edge-Verbindungen. Besonders in Regionen mit geringer Netzabdeckung dürfte das Telefonieren eher beschwerlich werden. Des Weiteren soll die neue Version die Option erhalten, die geführten Telefonate aufzuzeichnen.

Letzeres Feature ist in Deutschland jedoch nicht erlaubt. Die deutsche Rechtslage sieht vor, dass das Aufzeichnen und Speichern von Telefonaten nur dann erlaubt ist, wenn der Gesprächspartner darüber informiert wird.

Wie WhatsApp diese umstrittene Neuerung umgehen will, bleibt unklar. Denkbar wäre eine länderspezifische Version, die im Funktionsumfang entsprechend beschränkt ist.