Tipps So gelingt der Umstieg auf Windows 10

Düsseldorf · Am Mittwoch wird Microsoft sein neues Betriebssystem auf den Markt bringen. Schon jetzt können sich Nutzer für das Upgrade registrieren. Wir erklären Ihnen, wie der Umstieg reibungslos funktioniert.

Microsoft Windows 10 mit der Cortana Sprachsteuerung
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So sieht das neue Windows 10 aus

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Foto: Microsoft

Auf den Start von Windows 10 dürfte viele Nutzer der 7er- und 8.1er-Version bereits seit einigen Wochen ein kleines Fenster-Logo aufmerksam gemacht haben, das auf dem Bildschirm unten rechts aufleuchtet. "Wenn man darauf klickt, wird man darauf hingewiesen, dass Windows 10 kommt", sagt Markus Nitschke, Leiter des Windows-Consumer-Segments bei Microsoft Deutschland. Doch es ist mehr als eine Ankündigung.

"Der Nutzer kann damit seine Windows-10-Version reservieren und zählt damit zu den Kunden, die am ersten Tag das neue Betriebssystem nutzen können." Zudem prüft das Programm, das sich hinter dem Icon verbirgt, den Rechner auf mögliche Probleme beim Upgrade und gibt dem Kunden einen Hinweis samt einer Handlungsempfehlung. "Das kann etwa bei einem Viren-Programm auftreten, das veraltet ist."

Ab dem 29. Juli reicht ein Klick auf das Symbol, und der Rest läuft automatisch ab: Der Rechner lädt das Softwarepaket herunter, das sich selbst installiert. "Alle Programme, Dateien und Einstellungen oder Favoriten werden übernommen", verspricht Nitschke. Ebenso die Version des Betriebssystems: Wer ein 32-Bit-System hat, erhält auch wieder eine 32-Bit-Version.

Außer der investierten Zeit fallen keine Kosten an. Microsoft will den Umstieg dadurch einfach halten und so viele Menschen so schnell wie möglich erreichen. "Alle werden es aber am Tag eins nicht sein. Wir planen das Upgrade in mehreren Wellen", so Nitschke weiter. "Aber wer es jetzt schon reserviert, wird auch bei den Ersten dabei sein."

Der Nachteil: Das Windows-10-Paket ist zwischen 3,5 und vier Gigabyte groß. Das ist in etwa so viel wie ein durchschnittlicher Film in HD-Qualität. "Wer über eine Online-Videothek einen Film sehen kann, wird das Software-Paket problemlos herunterladen können." Wie schnell das geht, hängt dann von der bereitgestellten Bandbreite des Internet-Anbieters ab.

Das kann das neue Windows 10
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Das kann das neue Windows 10

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Foto: dpa, msc cs

Allerdings ist man sich auch bei Microsoft bewusst, dass es durchaus Gebiete in Deutschland gibt, die keine Breitband-Anbindung haben. Da soll der Microsoft-Kundenservice weiterhelfen und den Nutzer zu einem der Partner wie beispielsweise den großen Elektronikmärkten lotsen. Im stationären Handel gibt es Hilfestellungen von der Beratung bis zur kompletten Installation vor Ort. Und das ebenfalls ohne Kosten - für Nutzer, die schon Windows 7 oder Windows 8 nutzen.

Wer noch auf XP oder Vista setzt, wird für Windows 10 indes bezahlen müssen. Aber: "Wer so alte Editionen benutzt, hat in der Regel auch einen Rechner, der älter als sechs Jahre ist", erklärt Nitschke diese Entscheidung. Es sei fraglich, ob diese veraltete Technik überhaupt mit Windows 10 flüssig zusammenarbeiten könne. Für Microsoft sei das zwar theoretisch möglich, in der Praxis aber werde der Kunde nicht sehr viel Freude haben. "Wer so alte Geräte besitzt, sollte vielleicht über den Kauf eines neuen PC oder Notebooks nachdenken."

Auch wer das Upgrade nutzen möchte, um beispielsweise von der 32- auf die 64-Bit-Version oder von Home- und Basic-Edition auf die Pro-Variante umzusteigen, muss für den Umstieg bezahlen. Das kostenlose Upgrade gelte nur eins zu eins von Version zu Version.

Das ist Microsoft-Chef Satya Nadella
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Dafür wird sich der Nutzer nicht mehr mit Updates herumschlagen müssen. "Windows 10 wird sie automatisch im Hintergrund laden und installieren." Das gilt auch für neue Funktionen, die in das Betriebssystem mit der Zeit integriert werden. Windows 10 soll nach Microsoft-Vorstellung tatsächlich die letzte Version sein, die danach nur noch kontinuierlich wächst und erweitert wird. Ein Windows 11 soll es nicht mehr geben.

Für Microsoft ist der Erfolg von Windows 10 bitter nötig. Die Übernahme des Handy-Geschäfts von Nokia hat den Konzern tief in die roten Zahlen gerissen. Microsoft meldete den bislang größten Quartalsverlust seiner Geschichte - von April bis Juni fiel unterm Strich ein Minus von 3,2 Milliarden Dollar (2,9 Milliarden Euro) an. Im Vorjahreszeitraum gab es noch einen Gewinn von 4,6 Milliarden Dollar.

Der hohe Verlust geht auf die insgesamt fast 9,5 Milliarden Dollar teure Übernahme des Handy-Geschäfts von Nokia im Frühjahr 2014 zurück. Der Zukauf entpuppte sich als Mega-Flop. Im zweiten Quartal schrieb Microsoft auf den Deal 7,6 Milliarden Dollar ab, inklusive anderer Sonderaufwendungen wurde das Ergebnis sogar mit 8,4 Milliarden Dollar belastet. Mit Nokia-Smartphones wollte der Konzern Apple und Samsung angreifen. Doch die Geräte blieben Ladenhüter.

(RP)
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