Weltgrößte Computerspielemesse Gamescom endet mit Rekord

Köln · Mehr als 350.000 Menschen haben die weltgrößte Computerspielemesse Gamescom in Köln besucht. Die Veranstalter äußern sich zufrieden. Kritik kommt von der Drogenbeauftragten der Bundesregierung.

Die Computerspielebranche unternehme zu wenig für den Schutz Jugendlicher vor Spielsucht, kritisierte Marlene Mortler, die Drogenbeauftragte der Bundesregierung. Sie habe die Spielewirtschaft schon vor einem Jahr auf "die suchtfördernden Elemente von Spielen" aufmerksam gemacht. Die Resonanz sei "ziemlich enttäuschend". Gegenvorschläge habe es auch nicht gegeben, beklagte Mortler. "Ich kann daraus nur schließen, dass die Branche kein sonderliches Interesse hat, besser vor Suchtgefahren zu schützen."

Gamescom 2017 - Cosplayer in ihre tollen Kostümen
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Foto: afp

Die Gamescom war am Samstag mit einem Rekord zu Ende gegangen, wie die Koelnmesse mitteilte. Mehr als 350.000 Besucher aus 106 Ländern seien seit Dienstag in die Hallen geströmt. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte die Messe in der Domstadt eröffnet. "Das war ein Ritterschlag für die Gamescom und die ganze Branche", betonte der Geschäftsführer des Branchenverbands BIU, Felix Falk. "Und das wurde auch in der Branche wahrgenommen." Die Würdigung von "allerhöchster Ebene" habe auch weltweit die Wahrnehmung der Messe gestärkt. Mehr als 150 Politiker aller großen Parteien seien diesmal nach Köln gekommen. Die Gamescom habe mehr Zulauf als die IFA in Berlin und die CeBIT in Hannover.

Deutschland gehört zwar international zu den wichtigsten Märkten für digitale Spiele, aber hierzulande tatsächlich entwickelte Spiele sind rar. Merkel hatte angekündigt, nach der Bundestagswahl zusammen mit allen Akteuren neue Fördermöglichkeiten zu entwickeln.

(wer/lnw)
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