Games-Kritik WWE 12 Voll auf die Mütze

Düsseldorf · Wie von anderen Sportsimulationen gewohnt, erscheint jedes Jahr ein neues Wrestling Spiel des Publishers THQ. Dieses Jahr bekommt die alte Smackdown vs. Raw Serie einen kompletten Reboot. Mit dem neuen Titel WWE 12, einer neuen Grafik Engine und einer neuen Spielmechanik, will sich die Serie weiterentwickeln. Ob das gelungen ist?

Viel hat sich getan im digitalen Wrestling Universum. Nach einer Handvoll Vorgängern, die sich lediglich im Roster der spielbaren Charaktere unterscheiden, war der Fortschritt bei den Smackdown vs. Raw Titeln nur sehr gering. Doch mit dem neuen WWE 12 soll der Serie zu neuem Glanz verholfen werden.

Schon auf den ersten Blick sieht man, dass das Spiel durch die neue Predator-Grafik-Engine um einiges hübscher aussieht als die Vorgänger. Die überarbeiteten Charaktermodelle und die Bewegungen wirken wesentlich realer und flüssiger. Dennoch ist die Engine nicht ganz auf der Höhe der Zeit und hält den Vergleich mit anderen aktuellen Titeln nicht Stand.

Auch in Sachen Gameplay hat sich viel getan. Die überarbeitete Kampfmechanik gestaltet die Kämpfe wesentlich dynamischer und spannender. Die Kämpfe wirken mehr wie wirkliche Auseinandersetzungen als die Move-Schleifen aus den Vorgängern. Besonders gut dabei gefallen die vielen Möglichkeiten, die Angriffe des Gegners abzuwehren.

Meist kann man nämlich nicht nur während des Ansatzes eines Griffs kontern, sondern auch während der Ausführung. Dadurch ergeben sich packende Matches mit vielen Möglichkeiten, den Kampf für sich zu entscheiden.

Ein jährliches Highlight für alle Fans von World Wrestling Entertainment ist der im Spiel mitgelieferte Charakter-Editor. Von Kopf bis Fuß kann man einen Athleten nach seinem Gusto erstellen und ihn in den Ring schicken. Eine Besonderheit von WWE 12: Nun ist es möglich eine eigene Arena samt Ring zu erstellen, um seine Kämpfe dort austragen zu können.

Auch hierbei bieten sich dem Spieler jede Menge Möglichkeiten, die Arena zu gestalten. Nahezu jedes Detail kann farblich verändert werden und mit selbst erstellen Logos verziert werden. Zusätzlich gibt es im Editor die Möglichkeit, seinem Kämpfer einen eigenen Auftritt zu erschaffen. Vom Feuerwerk bis hin zur eigenen Einlaufmusik kann der Spieler alles frei bestimmen und sogar eigene Musikstücke in das Spiel einbauen.

Wenn nach Stunden der kreativen Arbeit ein fertiger Wrestler auf den Brettern steht, bietet WWE 12 viele Chancen, sein können unter Beweis zu stellen. Zu den Spielmodi gehören neben dem "Road to Wrestlemania" und dem neuen "WWE Universe" klassische Modi wie Mann gegen Mann oder ein Tag-Team-Kampf.

In "Road to Wrestlemania" verfolgt man eine vorgefertigte Story, an deren Ende ein Titelkampf beim größten Event des Jahres, Wrestlemania, ansteht. In "WWE Universe" simuliert man die komplette Welt der WWE, kann als Kämpfer selbst in das Geschehen eingreifen und Titel gewinnen.

Das Spiel ist durch seine vielfältigen Spielmodi sowohl alleine als auch mit mehreren über lange Zeit hinweg motivierend und durch die überarbeitete Steuerung wirken die Kämpfe auch nicht mehr so verkrampft und statisch, wie es teilweise in den Vorgängern der Fall war.

WWE 12 ist nicht nur für alle Fans von World Wrestling Entertainment zu empfehlen. Auch Fans von Beat'm Ups können einen Blick auf das Spiel werfen. Die Kämpfe wirken lebendiger und realistischer und die Menge an Spielmodi und Wrestlern motiviert zusätzlich, immer neue Matches auszutragen.

Auch technisch macht WWE 12 einen großen Schritt in die richtige Richtung, besonders die überarbeitete Spielmechanik macht das Spiel deutlich dynamischer. Im Vergleich zu seinen Vorgängern ist der neue Titel von THQ ein großer Fortschritt, aber keine Revolution. Wer schon an den Vorgängern Spaß hatte, wird auch bei WWE 12 viele Stunden im Ring verbringen.

Ab 16 Jahren darf WWE 12 gespielt werden. Für die Playstation 3 liegt der Preis bei etwa 50 Euro. Etwas günstiger ist das Spiel für die Xbox 360 und die Wii mit etwa 35 Euro.

(csr)
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