Erklärung und Überblick Sind Ego-Shooter "Killerspiele"?

Düsseldorf (RPO). Das Wort "Killerspiel" ist das Schlagwort für gewaltverherrlichende Spiele. Doch sind alle Ego-Shooter Killerspiele? Welche Spiele sind damit gemeint, wie werden sie gespielt und was für eine Handlung erzählen sie? Nicht nur Eltern sind oft ratlos, wenn ihre Kinder so genannte Ballerspiele auf Computer oder Konsole haben. Wir erklären das Genre und liefern eine Übersicht über aktuelle Ego-Shooter.

Ego-Shooter im Überblick
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Ego-Shooter im Überblick

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Ego-Shooter haben ihren Namen von der Ich-Perspektive, die der Spieler einnimt: Von der Figur selbst sieht man während des Spielens meist nur die Hand an der Waffe - moderne Spiele lassen die Figur dahinter dank Schattenfall am Boden erahnen. Am PC werden die meisten Ego-Shooter mit der bewährten "Tastatur plus Maus"-Kombination gespielt. Auf aktuellen Konsolen (Xbox 360 und Playstation 3) spielt man mit einem Joypad. Während die Figur nach vorne oder zur Seite geht, kann der Blick zeitgleich in alle Himmelsrichtungen wandern.

Was passiert, wenn die Spielfigur getroffen wird? Bei feindlichen Treffern verändert sich der Bildschirm: Die Ränder verschwimmen, der Bildschirm färbt sich blutrot, die Sicht schwindet. Erst nach einigen Sekunden in der Deckung regeneriert sich die Spielfigur von selbst. Wird sie während der kritischen Phase erneut getroffen, heißt es "Game Over". Bildschirmanzeigen werden mittlerweile überflüssig - die meisten aktuellen Shooter setzen auf so wenig Bildschirmanzeigen wie möglich. Relikte wie "Lebensenergie" fallen der Schere zum Opfer - heutzutage sammelt der Spieler keine Heiltränke, Bandagen oder ähnliches.

Was ist ein "Killerspiel"?

Der Begriff "Killerspiel" wurde politisch erstmals von Edmund Stoiber genutzt, kurz nach dem Amoklauf in Erfurt. Laut Definition ist es ein rein deutsches Schlagwort für Computerspiele, in denen der Kampf gegen menschenähnliche Gegner geführt wird - wozu allerdings auch genmanipulierte Supersoldaten, Aliens oder Zombies gezählt wurden.

Die amerikanische Armee nutzte den selbst programmierten Ego-Shooter "Americas Army" für Fortbildungszwecke junger Soldaten. Ob so ein Spiel zum "Training" in der wirklichen Welt geeignet ist, darüber streiten Medien-Pädagogen und Wissenschaftler bis heute.

"Ego-Shooter" - ein Abriß

Die Differenzierung diverser Spielarten ist auch bei Ego-Shootern wichtig: In einigen geht es um "Team-Play", bei anderen steht die Solo-Erfahrung einer Geschichte im Vordergrund. Hier eine kurze Übersicht über gängige und ältere (kaum mehr vorhandene) Genres der Sparte "Shooter":

Beinhalten Killerspiele einen Generationenkonflikt?

Mit einem Grinsen betrachten Spieler heutzutage Spiele, die vor gut 20 Jahren als gewaltverherrlichend galten. So wurden die C64-Klassiker "Commando", sowie "Space Invasion" nach jeweils 18 Jahren wieder vom Index genommen. Dank der schnellen Entwicklung vom Pixel-Männchen zur real gestalteten 3D-Figur, gelten alte "Shooter" nicht mehr als gefährlich.

Was sag ich meinen Kindern?

Obwohl die USK-Sticker "Ab 18" mittlerweile in großer, roter Farbe auf entsprechenden DVDs und Spiele-Covern kleben, scheint die Zahl jugendlicher Spieler noch immer groß zu sein. Es reicht bereits aus, sich als unbedarfter Nutzer mit einem Headset in einen der diversen "Teamspeak"-Channel, oder auf der Konsole per Mikrophon in diverse Ego-Shooter zu klicken. Die wenig sonoren Stimmen offenbaren sofort: Hier spielt man definitiv mit einer jüngeren Klientel!

Der Einsatz der Eltern ist gefragt. Die wichtigsten Fragen sollten lauten: Warum spielst du dieses Spiel? Was macht dir am Spiel Spaß? Spielst du alleine oder mit Freunden über das Internet? Wer die Zeit aufbringen kann, sollte sich ins Spielzimmer wagen, und es ausprobieren. Noch besser ist es, den Sohnemann oder die Tochter zu einer gemeinsamen Runde herauszufordern. Erst das gemeinsame Erleben lässt erkennen, was so viele Spieler fasziniert.

In unserer Fotostrecke zeigen wir Ihnen einige ausgewählte Spiele, die in verkauft werden.

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