Apple-Präsentation in Kalifornien Neues iPhone hat Doppel-Kamera

San Francisco · Das Smartphone entwickelt sich noch mehr zur Foto-Maschine. Dies zeigt sich mit der Aufrüstung von Kamera und Speicherplatz des neuen Apple-Telefons. Auch spannend: Die Apple Watch integriert das Spiel Pokémon Go.

Apple präsentiert das neue iPhone 7
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Apple präsentiert das iPhone 7 - die Show in San Francisco

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Früher revolutionierte Apple den Computer- und Handymarkt mit radikalen Schritten wie insbesondere dem Start des ersten iPhone 2007, jetzt perfektioniert der Konzern die bestehenden Produkte immer weiter. Einziges Ziel bleibt, den Preisaufschlag von mindestens 20 Prozent gegenüber vergleichbaren Geräten der Konkurrenz zu halten, um die enormen Gewinne zu stabilisieren - und um den globalen Marktanteil von rund 15 Prozent bei Smartphones langsam auszubauen. Kleiner Vorteil für Apple: Marktführer Samsung blamierte sich zuletzt mit explodierenden Exemplaren seines Spitzengerätes Galaxy Note 7 wegen Akkuproblemen.

Die Vorstellung des iPhone 7 am gestrigen Abend bestätigt diese Einschätzung: Rein optisch sieht das Gerät nicht völlig anders aus als das jetzige iPhone 6, aber zwei neue Schwarztöne kommen als Farbvarianten hinzu. Das bis zu 1120 Euro teure Gerät kann ins Wasser mitgenommen werden - das bietet die Konkurrenz teilweise schon lange.

Die Bildschirme werden mehr Farben als bisher auflösen. Der maximale Speicherplatz wurde auf 256 Gigabyte verdoppelt. Die Video- und Foto-Funktion wird aufgewertet: Software macht aus mehreren Schnappschüssen ein gutes Foto, beim größeren Modell iPhone 7 Plus schauen sogar zwei Objektive neben dem kleinen Blitz hinten aus dem Gehäuse heraus - eines eher für Weitwinkel-Aufnahmen, eines als Teleobjektiv mit Zoom. Stereolautsprecher sind künftig Standard.

Die wohl auffälligste Neuerung ist das Verschwinden der Kopfhörerbuchse. Als ein möglicher Tonausgang dient nun der digitale Lightning-Anschluss - damit können Musikanlagen zu Hause oder im Auto besser direkt angeschlossen werden. Die Kunden erhalten für einen Aufschlag von 179 Euro mit der Funktechnik Bluetooth ausgestattete Kopfhörer mit dem Namen Airpod, die laut Apple-Manager Phil Shiller eine deutlich bessere Tonqualität als die per Adapter weiter nutzbaren Kabel-Kopfhörer haben.

Natürlich sollen die Nutzer das iPhone zunehmend mit Sprachbefehlen vom Kopfhörer steuern, statt Befehle auf das Display zu tippen - Siri, die Sprachassistentin von Apple, macht das möglich und wird per Fingertipp auf den Kopfhörern angewählt. "Die Zukunft ist drahtlos", sagt Shiller, Vorbild sind unter anderem drahtlose Kopfhörer der deutschen Firma Bragi.

Natürlich stellte der führende High-Tech-Konzern der Welt auch weitere Innovationen vor. Die Software iWorks erlaubt künftig, Dokumente oder Grafiken auf mehreren Apple-Geräten gleichzeitig zu bearbeiten. Das ist wichtig, um den Vormarsch der Mac-Computer und iPads bei Unternehmen weiter voranzutreiben.

Die bisher nur zögerlich nachgefragte Apple Watch erhält ein viel helleres Display, um bei Sonnenlicht besser nutzbar zu sein, GPS um Joggingstrecken besser aufzuzeichnen, und sie kann uneingeschränkt im Wasser genutzt werden. Dafür hält sie angeblich den Wasserdruck in bis zu 50 Metern Tiefe aus.

Das Modespiel Pokémon Go kommt außerdem auf die Digitaluhr, die sich dann beispielsweise mit einer Vibration meldet, wenn man sich einer Station des Spieles nähert.

Vorstandschef Tim Cook und seine Kollegen sprachen mehrfach vom "besten iPhone der Geschichte" - eher eine seltsame Äußerung, da es eigentlich ja eine Selbstverständlichkeit ist, dass ein High-Tech-Konzern Produkte andauernd verbessert. Eher amüsant war eine Panne: Ein Mitarbeiter stellte die wichtigsten Infos zum neuen iPhone 7 schon in den ersten Minuten der Vorführung per Twitter online - diese Daten werden eigentlich immer erst am Ende der Show zusammengefasst.

(RP)
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