Lieferverzögerungen bis Juni Bremst ein chinesisches Bauteil die Apple Watch aus?

Düsseldorf/New York · Apple-Fans müssen für die neue Watch lange Lieferverzögerungen bis in den Juni hinnehmen. Diese Engpässe könnten laut eines Zeitungberichts auch mit Problemen mit einem chinesischen Zulieferer zu tun haben. Doch die langen Wartezeiten sind nicht das einzige Problem der Apple Watch.

Apple Watch wird zum ersten Mal gezeigt
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Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Personen berichtet, geht es um das Bauteil, das bei der Apple Watch Vibrationsalarme und leichtes "Anklopfen" am Handgelenk auslöst. Diese Module vom chinesischen Zulieferer AAC Technologies würden teilweise ausfallen. Das gleiche Teil vom japanischen Produzenten Nidec habe solche Probleme nicht.

Apple plane keine Rückruf-Aktion, da es keine Hinweise darauf gebe, dass Uhren mit dem defekten Bauteil an Kunden verkauft worden seien, hieß es weiter. Inzwischen sei die Produktion der Komponente komplett nach Japan verlagert worden. Die sogenannte "taptic engine" ist komplexer als die Vibrationsmotoren in Smartphones. Sie sorgt zum Beispiel dafür, dass man mit zwei Apple-Uhren den Herzschlag an seinen Partner übertragen kann.

Baut Foxconn bald ebenfalls die Apple Watch?

Dem Bericht zufolge erwägt Apple, neben dem taiwanesischen Unternehmen Quanta Computer auch seinen Haupt-iPhone-Produzenten Foxconn mit der Montage der Apple Watch zu beauftragen. Foxconn habe unlängst mit ersten Produktionstestläufen begonnen. Es dürfte aber Monate dauern, bis bei Foxconn nennenswerte Produktionskapazitäten aufgebaut werden könnten.

Die Apple Watch wird seit vergangenem Freitag (24.04.2015) ausgeliefert. Aktuell wird bei Online-Bestellungen eine Verzögerung bis Juni angezeigt, in den Apple Stores soll die Uhr auch erst dann verkauft werden. Zugleich sei unklar, wie stark die Probleme mit dem Bauteil zu den Lieferengpässen beitragen, räumte das "Wall Street Journal" ein. Apple nannte bisher keine Absatzzahlen.

Apple Watch mag keine Tattoos

Selbst wenn Nutzer dann aber ihre Apple Watch in den Händen halten bzw. am Handgelenk tragen, hören die Probleme offenbar nicht auf. Wie das Magazin iMore berichtet, können tätowierte Nutzer in bestimmten Fällen nicht alle Funktionen der Uhr nutzen.

Demnach hindert die Farbe in der Haut die Sensoren in der Uhr daran, den Puls zu messen — für Nutzer, die die Watch beim Sport verwenden wollen, eine echte Einschränkung. Apple erklärt die Funktionsweise des Sensors zwar in seinem Support-Dokument genau, einen offiziellen Hinweis für Menschen mit Tattoos gibt es aber nicht.

Einschränkung für Entwickler: Apple verbietet Ziffernblatt-Apps

Keine Freunde dürfte sich Apple momentan auch bei Entwicklern machen. In einer neuen Richtlinie verbietet Apple Apps für die Uhr, deren Hauptfunktion es ist, die Uhrzeit anzuzeigen. Ziffernblätter von Drittentwicklern sind so also auch über den Umweg einer App nicht erlaubt.

Der meist sehr gut informierte US-Technikblogger John Gruber rechnet auch nicht damit, dass Apple in Zukunft davon abweicht. Momentan gebe es "keine Möglichkeit, ein hässliches Ziffernblatt einzustellen oder das nicht nach Apple aussieht", so Gruber. Er rechne aber damit, dass Apple bald weitere Ziffernblätter anbieten werde, möglicherweise auch in Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnern.

(hebu/ dpa)
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