Nach Einladung auf "Facebook" und "SchülerVZ" 100 ungeladene Gäste sprengen Party

Nübel (RPO). Eigentlich wollte eine 15-Jährige in der 1385-Einwohner-Gemeinde Nübel im Kreis Schleswig-Flensburg nur zehn Freunde zu einem "Sit-In" in ihr Elternhaus einladen. Die Gelegenheit schien günstig, waren ihre Eltern doch in Urlaub. Die Einladung in die "sturmfreie Bude", die das Mädchen auf die Internet-Plattformen "Facebook" und "SchülerVZ" stellte, lasen auch andere. Statt der erwarteten zehn Gäste kamen etwa 80, von denen die 15-Jährige mehr als die Hälfte nicht kannte.

Die Feier geriet außer Kontrolle. Die Gäste plünderten die im Haus vorhandenen Vorräte — Speisen und Getränke. Sowohl Nachbarn als auch die 15-Jährige alarmierten die Polizei. Den Streifenbeamten bot sich ein chaotisches Bild. Der Fußboden des Untergeschosses war übersät mit zerbrochenen Flaschen, die Teppiche ruiniert, die Tapeten mit Bierspritzern übersät.

Zwar gelang es den Beamten, das Haus zu räumen. Alle Gäste erhielten einen "Platzverweis". Etwa 40 stark alkoholisierte Jugendliche befolgten die Anordnung aber nicht. Sie bespuckten den Streifenwagen, schleuderten Bierflaschen auf die Polizisten. Erst als die angeforderte Verstärkung — darunter ein Polizeihund — am Einsatzort eingetroffen war, bekamen die Beamten die Lage unter Kontrolle. Nach Feststellung ihrer Personalien verließen die Randalierer mit Taxis den Tatort. Sie müssen nach Angaben der Polizei, die den Schaden auf mehrere tausend Euro schätzt, mit einer Anzeige rechnen.

Das "Sit-In" in Nübel ist nicht die erste im Internet angekündigte Party, die derart eskalierte. Am vergangenen Wochenende hatte ein 16-jähriger Brite — er besucht die Eliteschule "Westminster School" — in die "sturmfreie" Villa seiner Eltern geladen. Etwa 100 Gäste kamen und verwüsteten das Anwesen. Sechs Polizeieinheiten waren nötig, um die Fete zu beenden.

(dido/pst)
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