Musik-Streamingdienst Apple Music hat 6,5 Millionen zahlende Nutzer

Düsseldorf · Mit einem Paukenschlag hat Apple Mitte des Jahres seinen Musik-Streamingdienst Apple Music an den Start gebracht. Knapp vier Monate später zeigt sich: Der schwedische Marktführer Spotify kann seine starke Position vorerst behaupten.

 Seit Ende Juni ist Apple Music auf dem Markt, kann dem Platzhirsch Spotify aber bisher nicht das Wasser reichen.

Seit Ende Juni ist Apple Music auf dem Markt, kann dem Platzhirsch Spotify aber bisher nicht das Wasser reichen.

Foto: dpa, tsn zeh

Derzeit zahlen etwa 6,5 Millionen Menschen für Apple Music, sagte Konzernchef Tim Cook bei einer Konferenz des "Wall Street Journal", wie auch "The Verge" und "TechCrunch" berichten. Weitere 8,5 Millionen Nutzer würden sich derzeit noch in der kostenlosen dreimonatigen Testphase des Dienstes befinden. Damit kommt Apple Music auf insgesamt 15 Millionen Nutzer.

Zum Vergleich: Der Marktführer Spotify spricht derzeit offiziell von 75 Millionen aktiven Nutzern, 20 Millionen zahlen demnach für ihre Musik. Im Gegensatz zum Angebot des iPhone-Herstellers bietet der schwedische Anbieter Spotify auch eine kostenfreie, werbefinanzierte Variante seines Streamingdienstes an.

Apple Music verfügt also gerade einmal über ein Drittel so viele zahlende Nutzer wie Spotify. Laut "TechCrunch" konnte der iPhone-Hersteller nur etwa die Hälfte der Nutzer der kostenlosen Testphase in zahlende Nutzer umwandeln. Allerdings ist Apple Music, anders als Spotify, momentan noch nicht auf Android-Geräten verfügbar. Den Start auf der Plattform kündigt Apple für diesen Herbst an. Dann dürften sich die Zahlen noch einmal deutlich verändern.

Das ist der Musikdienst Spotify
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Apple setzte bisher auf den Verkauf von Musik zum Herunterladen und stieg erst Ende Juni ins Geschäft mit Streaming ein, bei dem die Songs direkt aus dem Netz abgespielt werden. Der Markteintritt war mit Spannung erwartet worden, da der iPhone-Konzern rund 800 Millionen Kunden hat.

Das Unternehmen liegt nun mit seinem Angebot in etwa auf einer Höhe mit dem französischen Konkurrenten Deezer, der die Zahl von 6,3 Millionen Abo-Kunden nennt. Aus den Unterlagen für den Deezer-Börsengang ging jedoch jüngst hervor, dass gut die Hälfte von ihnen nicht monatlich aktiv ist.

Die Streaming-Einnahmen haben im Vergleich zur CD und Downloads zwar immer noch einen geringen Anteil am Geschäft der Musikindustrie. Aber sie wachsen schnell und sind der Hoffnungsträger der jahrelang von Umsatzrückgängen geplagten Branche.

Bei anderen Themen war der Apple-Chef deutlich weniger auskunftsfreudig. Fragen nach Verkaufszahlen der Computer-Uhr Apple Watch blockte er ab. Sie zu nennen, wäre eine Hilfe für Wettbewerber, argumentierte Cook und sagte lediglich, der Absatz lege zu.

Mit Material von dpa.

(hebu)
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