Black Friday & Cyber Monday Wie Sie die besten Rabatte im Netz finden

Düsseldorf · Black Friday, Cyber Monday oder gleich eine ganze Woche lang Angebote ohne Ende: Online-Händler liefern sich derzeit wieder Rabattschlachten zum Beginn des Weihnachtsgeschäfts. Wo es gute Angebote gibt und was generell davon zu halten ist, erklären wir hier.

 Pakete in einem Lager von Amazon in Großbritannien warten auf den Versand.

Pakete in einem Lager von Amazon in Großbritannien warten auf den Versand.

Foto: afp

Die Versprechungen in den Anzeigen sind verlockend: 50 oder gar 60 Prozent soll man als Verbraucher rund um den Black Friday sparen können. Ob am Ende tatsächlich so große Ersparnisse herauskommen, wie die Werbung verspricht, hat das Verbraucherportal "Guenstiger.de" untersucht.

Dazu wurden Rabattaktionen von zehn Onlineshops während des Black Friday im vergangenen Jahr herangezogen. Ergebnis der Recherche: Bei einem Viertel der Schnäppchen zahlten Käufer am Ende mehr als bei konkurrierenden Händlern. Bei 24 Prozent der untersuchten Waren entsprachen die Angebote den üblichen Marktpreisen. Immerhin bei 102 der 200 Stichproben konnten die Käufer sparen.

Die größte Ersparnis von durchschnittlich 14 Prozent gab es bei Saturn, gefolgt von Amazon und Comtech, die jeweils durchschnittlich 13 Prozent günstiger waren als die Mitbewerber.

Die Experten untersuchten zusätzlich die Angebote des Cyber Monday bei Amazon, der von dem Online-Händler mittlerweile auf eine ganze Woche ausgedehnt wurde. Dabei stehen laut Studie die Chancen gut, ein Schnäppchen zu machen: Bei 102 der 120 untersuchten Stichproben aus 2016 verlangte Amazon tatsächlich einen niedrigeren Preis als seine Wettbewerber.

Jedoch sollte man sich auch hier nicht von den Marketingsprüchen täuschen lassen, die Ersparnisse von durchschnittlich 33 Prozent versprechen. Dazu bediente sich Amazon eines beliebten Tricks: Die Rabatte wurden anhand der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers berechnet. Diese liegen jedoch meist weit über den aktuellen Preisen.

Tatsächlich kosteten die Produkte im Schnitt zwölf Prozent weniger. Am größten fiel die Ersparnis bei Audiogeräten aus, die durchschnittlich 17 Prozent günstiger angeboten wurden.

"Käufer sollten bei Rabattaktionen den durchgestrichenen Preisen lieber keine Beachtung schenken", sagt Nicole Berg von "Guenstiger.de". "Anhand von Preishistorien, die zeigen, wie sich ein Produkt in den vergangenen Wochen preislich entwickelt hat, kann das Sparpotential weitaus besser beurteilt werden."

Das zeigt auch eine Auswertung der Preisvergleichs-Software "Preispiraten". Demnach lagen bei den überprüften Produkten des Weihnachtsgeschäftes 2016 der gestrichene, unverbindliche Verkaufspreis um bis zu 87 Prozent über den handelsüblichen Preisen.

"Häufig dienen Cyber Monday und Black Friday für den Online-Handel auch als virtuelle Resterampe von Ladenhütern und Produkten mit Designfehlern. Die Werbesprüche, die mit Dauertiefpreisen locken, entpuppen sich oftmals als Luftblasen", sagt Christoph Berndt von "Preispiraten.de".

Der Handelsverband Deutschland (HDE) erwartet aufgrund einer Verbraucherbefragung durch Black Friday und Cyber Monday zusätzliche Umsätze von rund 1,7 Milliarden Euro.

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Foto: dpa-tmn/Crosscall

Im vergangenen Jahr hätten bereits 16 Prozent der Verbraucher den Black Friday für reduzierte Einkäufe genutzt, den Cyber Monday 13 Prozent, berichtete der HDE. Bei den Pro-Kopf-Ausgaben lag der Black Friday 2016 mit gut 170 Euro vor dem Cyber Monday mit gut 120 Euro. Ähnlich sähen die Pläne der Verbraucher auch in diesem Jahr aus.

Weil Online-Shopping keine Landesgrenzen kennt, haben drei von vier Deutschen schon einmal im Ausland bestellt, jeder zweite davon wegen des günstigeren Preises, wie eine Statista-Studie zeigt, die vom Verbraucherportal "Mydealz" in Auftrag gegeben wurde.

Bei Black-Friday-Angeboten ausländischer Online-Shops sollten Verbraucher aber genau hinsehen, raten die Experten. Händler würden nicht nur mit Rabattangaben tricksen, auch hohe Versand- und Zollgebühren können die ursprüngliche Ersparnis schnell aufsaugen.

Wie hoch die Versandkosten sind, würden Verbraucher aber oft erst während der Bestellung erfahren. Über die Höhe möglicher Zollgebühren informiert der Zoll auf seiner Internetseite.

Der Black Friday läutet in den USA traditionell die heiße Phase des Weihnachtsgeschäfts ein und findet immer am Tag nach Thanksgiving statt. Der Cyber Monday ist eine Erfindung von US-Online-Händlern und findet offiziell am Montag nach Thanksgiving statt, also zwischen dem 26. November und 2. Dezember.

Das chinesische Pendant zum Cyber Monday ist der sogenannte "Singles' Day". Der dortige Online-Riese Alibaba hat bei dem jährlichen Onlineshopping-Ereignis mit 25,3 Milliarden Dollar so viel umgesetzt wie noch nie.

Der 24-stündige Einkaufsmarathon in China fällt jedes Jahr auf den 11. November. Dann bieten viele Online-Plattformen ihre Waren mit kräftigen Rabatten an. Allein in den ersten beiden Minuten betrug der Umsatz zwei Milliarden Dollar - angetrieben durch zahlreiche Vorbestellungen.

(csr)
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