Telefonüberwachung BND speichert mehr Daten als bislang angenommen

Berlin · Der Bundesnachrichtendienst zeichnet offenbar wesentlich mehr Telefondaten auf als bisher bekannt war. Davon sollen große Datenmengen auch an die amerikanische NSA weitergeleitet werden.

 Zwei Millionen der täglich erhobenen Datensätze werden für zehn Jahre gespeichert.

Zwei Millionen der täglich erhobenen Datensätze werden für zehn Jahre gespeichert.

Foto: dpa, rj pzi vfd vfd

Der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) sammelt einem Medienbericht zufolge weit größere Mengen an Telefondaten als bisher angenommen. Der Auslandsgeheimdienst greife jeden Tag 220 Millionen Metadaten über Telefonate und SMS ab, berichtete "Zeit Online". Das Portal beruft sich dabei auf "geheime Akten des BND". Ein Prozent der Metadaten, also gut zwei Millionen Datensätze, werde dauerhaft gespeichert.

Metadaten geben Auskunft darüber, wer wann mit wem kommuniziert hat und wo sich die Personen dabei aufgehalten haben. Aber selbst wenn kein Telefonat geführt oder eine SMS geschickt wird, können eine Vielzahl solcher Informationen anfallen, weil auch die Funkzelle registriert wird, in die sich ein Mobiltelefon eingebucht hat.
Geheimdienste analysieren diese Daten, um beispielsweise die Beziehungen innerhalb einer Gruppe erkennen.

Die Daten stammten aus "ausländischen Wählverkehren", schreibt "Zeit Online", "also aus Telefonaten und SMS, die über Mobilfunk und Satelliten geführt und verschickt wurden". Sie stammten aus aller Welt. "Woher der BND die Daten genau bezieht, ist noch unklar", so die Nachrichtenseite. Die zwei Millionen Daten pro Tag, die für eine langfristige Analyse aufgehoben werden, würden zehn Jahre lang gespeichert.

(dpa)
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