Crowdfunding-Plattform Kickstarter kommt nach Deutschland Für 55.000 Dollar Kartoffelsalat

Düsseldorf · Zehn Dollar wollte Zack Danger Brown über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter von Spendern einsammeln, um davon einen Kartoffelsalat zu machen. Der Plan machte im Internet die Runde – und aus einer absurden Idee wurde der wohl teuerste Kartoffelsalat aller Zeiten. 55.492 Dollar hatten Tausende Menschen am Ende für Browns Idee gespendet.

 Mit dem US-Riesen Kickstarter bekommen Crowdfunding-Plattformen wie Startnext in Deutschland große Konkurrenz.

Mit dem US-Riesen Kickstarter bekommen Crowdfunding-Plattformen wie Startnext in Deutschland große Konkurrenz.

Foto: Screenshot/kickstarter.com

Zehn Dollar wollte Zack Danger Brown über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter von Spendern einsammeln, um davon einen Kartoffelsalat zu machen. Der Plan machte im Internet die Runde — und aus einer absurden Idee wurde der wohl teuerste Kartoffelsalat aller Zeiten. 55.492 Dollar hatten Tausende Menschen am Ende für Browns Idee gespendet.

Es ist die wohl skurrilste Finanzierung in der Geschichte der US-Plattform Kickstarter, die ab dem 12. Mai auch in Deutschland freigeschaltet werden soll. Crowdfunding-Projekte können damit künftig auch in Euro finanziert und in deutscher Sprache präsentiert werden.

Das Prinzip ist immer gleich: Erfinder, Künstler oder Startups stellen ihre Idee vor und legen fest, in welchem Zeitraum sie das benötigte Geld sammeln wollen. Anschließend können Internet-Nutzer die Projekte finanziell unterstützen und bekommen dafür eine Gegenleistung. Zack Danger Brown versprach seinen Finanziers beispielsweise für eine Spende von zwei Dollar ein Foto, auf dem er beim Zubereiten des Salats zu sehen ist.

Seit 2009 kamen so nach Angaben von Kickstarter rund 1,7 Milliarden Dollar für knapp 83.500 Projekte zusammen. 8,5 Millionen Menschen unterstützten Ideen, viele von ihnen sogar mehrere. Mehr als jedes dritte Projekt bekam am Ende ausreichend Kapital und konnte umgesetzt werden. Ermöglicht wurden so nicht nur der Kartoffel-Salat, sondern auch Filme wie "Inocente". Der Dokumentarfilm wurde über Kickstarter finanziert und 2013 mit einem Oscar ausgezeichnet. Für Aufsehen sorgte auch das Unternehmen Pepple, das innerhalb von 49 Minuten eine Million Dollar über Kickstarter für seine Smartwatch "Pepple Time" einsammelte. Nach 31 Tagen hatte Pepple sogar mehr als 20 Millionen Dollar bekommen. Den Rekord hält jedoch das Videospiel "Star Citizen" mit 73 Millionen Dollar eingesammeltem Kapital.

Natürlich ist Kickstarter nicht das einzige Portal, über das Crowdfunding-Projekte angemeldet werden können. Auch der große Konkurrent Indiegogo hat bereits eine Portalseite auf Deutsch, über die Projekte auch in Euro finanziert werden können. In Deutschland gibt es mit Startnext oder VisionBakery weitere Anbieter. Das bekannteste Projekt, das bislang in Deutschland realisiert werden konnte, ist wohl die Verfilmung der Fernsehserie "Stromberg" über Startnext. Insgesamt konnte die 2010 gegründete Plattform bislang nach eigenen Angaben rund 18 Millionen Euro einsammeln, mit denen mehr als 2400 Projekte finanziert wurden.

Mit Kickstarter droht nun prominente Konkurrenz. Noch vor dem offiziellen Start will die Plattform bei Veranstaltungen in verschiedenen deutschen Städten für sich werben. Es geht um viel Geld: An jeder erfolgreichen Finanzierung verdienen Kickstarter und Co. prozentual mit. Auch am Kartoffelsalat.

(frin)
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