Neues Internet-Phänomen Der irre Hype um den Old-Spice-Mann
(RPO). Er ist die Männlichkeit in Person: muskelbepackt, sonor die Stimme, Haare nur auf dem Kopf und als Bart. Die Rede ist von dem neuen Testimonial der verstaubten Duschgel-Marke "Old Spice". Weil der Mann gerade der letzte Schrei im Internet ist, sind die Verkaufszahlen von Old Spice um mehr als 100 Prozent gestiegen.
Der irre Hype um den Old-Spice-Mann
Die Marke "Old Spice" hatte in den vergangenen Jahren mit seinem angestaubten Image zu kämpfen. 72 Jahre hatte der Duft bereits auf dem Buckel. Die Marke alterte mit seiner Zielgruppe, aus dem Klassiker war längst ein Altherrenduft geworden. Doch dann kam die Marketingabteilung von Procter & Gamble auf den Old-Spice-Mann. Der Mann, der den Frauen im Werbespot ein "Hello Ladies" zuruft und mit freiem Oberkörper durch die Kulisse läuft, ist der ehemaliger Football-Spieler Isaiah Mustafa. In seinen Werbespots verspricht er der Damenwelt, dass ihre Männer zwar nicht so aussehen könnten wie er, aber immerhin so riechen. Um zu verdeutlichen, dass dies ein höchst erstrebenswerter Zustand ist, läuft er über Wasser, trägt Überraschungstorten für die Liebste durch die Küche oder springt von einem Wasserfall, nur um auf einem Motorrad zu landen — mit dem passenden Duschgel in der Hand.
Doch dem nicht genug. Der Old-Spice-Mann hat in den vergangenen Wochen einen wahren Siegeszug durchs Internet hingelegt. Ein ganz normaler TV-Werbespot eroberte zunächst das Videoportal Youtube, um dann mit Hilfe von Facebook und Twitter auch den Rest des Internets für sich einzunehmen. Mehr als zehn Millionen Mal wurde bereits der Youtube-Kanal des Old-Spice-Manns abgerufen, all seine Videos mehr als 120 Millionen Mal. Zu seinem Erfolg trägt bei, dass er in regelmäßigen Abständen neue Botschaften ins Netz sendet: mit weißem Handtuch um die Hüfte geschwungen, freiem Oberkörper, im Hintergrund die Dusche. Das Besondere: Seitdem seine Videos im Internet kursieren reagiert er auch auf die Blogger und Twitterer, die seine Videos verlinken.
Als die Schauspielerin Demi Moore um eine Videobotschaft bittet, lässt der Old-Spice-Mann nicht lange auf sich warten und spricht 38 Sekunden lang nur zu ihr. Nebenbei zerschlägt er mit einem Fisch eine Piratenpuppe, die in seiner Dusche hängt — nur für Demi.
Auch ihr Ehemann Ashton Kutcher fand warme Worte für das Testimonial und sendete diese an seine 5,3 Millionen Twitter-Follower. Auch er wurde umgehend mit einer Videobotschaft belohnt.
Die Kaffeehausmarke Starbucks versuchte ebenfalls, auf den viralen Erfolg des Old-Spice-Manns anzuknüpfen und fragte ihn, ob er nicht einen Kaffee gebrauchen könne. In seiner Videobotschaft machte er deutlich, dass er andere Methoden habe, um warm zu bleiben.
Nicht nur die Abrufzahlen belegen, dass die User auf den Old-Spice-Mann regelrecht abfahren. Auch auf das Geschäft wirkt sich der virale Erfolg mittlerweile aus. Laut der US-Zeitschrift "Brandweek" sind die Verkaufszahlen der Männer-Marke im vergangenen Monat um 107 Prozent angestiegen. Das Beispiel des Old-Spice-Mannes — es könnte Schule machen.
