Streit um Urheberrechte DFL zeigt YouTube die Rote Karte

Düsseldorf (RPO). Die DFL Deutsche Fußball Liga GmbH kämpft derzeit an allen Fronten gegen die Rechtepiraterie rund um das Produkt Bundesliga. Nachdem bereits Herausgeber von Computerspielen rechtlich in die Schranken gewiesen wurden, ist nun das Videoportal YouTube in das Visier der DFL gerückt.

 Die DFL will ihre Rechte im Internet schützen.

Die DFL will ihre Rechte im Internet schützen.

Foto: AP, AP

Streitpunkt sind Ausschnitte aus der Bundesliga, die auf dem Videoportal bislang kostenfrei zu sehen waren. Die DFL will in Zukunft solche Urheberrechtsverletzungen nicht mehr dulden und kündigte bereits ein hartes Durchgreifen an. "Wir holen jetzt zum großen Gegenschlag aus", wird DFL-Sprecher Tom Bender in der "Berliner Zeitung" zitiert.

Der Verband hat bereits die Firma NetResult eingeschaltet, um die Verstöße aufzustöbern, die Verantwortlichen abzumahnen und Unterlassung zu fordern. Weiter ist in dem Blatt zu lesen, dass auch zivil- und strafrechtliche Maßnahmen möglichen seien.

"Die Dimension ist erschreckend groß"

Der DFL sind die Machenschaften im Internet schon seit Monaten ein Dorn im Auge. "Die Dimension ist erschreckend groß", betont Bender, der davon berichtet, dass sogar Live-Übertragungen, teils gegen Bezahlung, im Internet angeboten werden. Für ihn ist das Portal YouTube, das zuletzt für 1,65 Milliarden US-Dollar von Google geschluckt wurde, das größte Problem.

Aber auch kleinere Portale seien zuletzt durch die Verbreitung von Ausschnitten aus der Bundesliga aufgefallen. Damit soll nun endgültig Schluss sein. "Die DFL kann und wird nicht einfach zusehen, wie unser Inhalt missbrüchlich genutzt wird", sagte Bender kämpferisch.

Bei Computerspielen ist Unterlassung längst Praxis

Dass es die DFL mit solchen Aussagen ernst meint, dass bekamen in der Vergangenheit besonders Fans von Fußball-Computerspielen zu spüren. So erfreut sich die Spiele-Serie "Anstoß" aus dem Hause Ascaron seit Jahren trotz fehlender Lizenzen größter Beliebtheit. Ein Grund dafür waren die vielen privaten Fansites im Internet, auf denen sich jeder Nutzer die in Fleißarbeit editierten Originaldaten kostenlos downloaden konnte.

Die Zeiten sind vorbei. Bereits im März forderte die DFL eine Fansite auf, die Team-Updates aus dem Programm zu nehmen. Mit Hinweis auf die Vergabe der offiziellen Rechte an Electronic Arts seitens der DFL ist es seitdem untersagt, die Daten der beiden höchsten deutschen Spielklassen als so genannte Userfiles zu verwenden.

Ein ähnliches Schicksal ereilte zuletzt das Computerspiel "Pro Evolution Soccer 6" von der japanischen Firma Konami, in dem es im gerade frisch erschienenen Teil keine deutsche Liga mehr gibt.

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