Informatiker verlagert eigene Arbeit nach China Er guckte lieber Katzenvideos

San Francisco · Bob war ein hochgeschätzter Softwareentwickler in seiner Firma, arbeitete scheinbar gut und erledigte alle Aufgaben stets pünktlich - nur dass er seine Arbeit an eine Firma in China ausgelagert hatte, während er selbst seine Tage im Internet verbrachte.

Das sind einige der wichtigsten Katzen 2012
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Nach eigenen Angaben wurde Verizon durch Sicherheitskontrollen bei einer US-Firma auf den Fall aufmerksam. Sie stellte regelmäßige Zugriffe aus China auf den internen Computerserver der Firma fest. Was zunächst nach Industriespionage aussah, erwies sich bei gründlicher Überprüfung als das Werk eines findigen Faulpelzes.

Der Informatiker Bob tat in seinem Büro so, als wäre er schwer beschäftigt, ließ aber in Wirklichkeit seinen Job von einer chinesischen Firma erledigen, der er im Gegenzug einen kleinen Teil seines Gehalts überwies.

Bobs typischer Arbeitstag begann mit ein wenig Surfen im sozialen Netzwerk Reddit. Anschließend schaute er sich Videos von Katzen an, bevor er eine ausgiebige Mittagspause einlegte. Seinen Nachmittag verbrachte er auf der Online-Auktionsplattform eBay sowie in den sozialen Netzwerken Facebook und LinkedIn. Einzige Arbeitshandlung war eine tägliche Email an seine Vorgesetzten, in der er sie über den Stand seiner Projekte informierte.

Laut Andrew Valentine, der die Geschichte im Blog des Verizon RISK Teams veröffentlichte, verdiente Bob mehrere hunderttausend Dollar im Jahr, zahlte aber nur 50.000 Dollar an die chinesische Software-Consultingfirma, die seinen Job machte. "Aber das Beste ist, dass dieser Mitarbeiter all die Jahre über großes Lob für seine Arbeit bekam", sagte Valentine. Bob sei sogar als "bester Entwickler im Hause" gefeiert worden.

Laut Verizon handelte es sich bei Bob um einen Familienvater um die 40 Jahre. Sein wirklicher Name wurde nicht veröffentlicht, ebenso wie der Name seines Arbeitgebers. Laut "The Register", soll Bob seinen Job inzwischen übrigens los sein. Wahrscheinlich arbeitet Bobs Firma inzwischen selbst mit den Chinesen zusammen - ist ja deutlich günstiger.

(AFP/csr/csi/areh/das)
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