Twitter kauft Musik-Dienst Facebook und Spotify und Co. werden Alleskönner

Düsseldorf · Die großen Internet-Plattformen werden Alleskönner: Twitter will musikalisch werden, der Musikdienst Spotify will ein bisschen wie Twitter werden. Und LinkedIn mausert sich zum Medienportal.

Zuckerberg präsentiert Facebook-Handy
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Im Wettbewerb um die Gunst der Internet-Nutzer legen sich die großen Online-Portale immer weitere Funktionen zu. Mit dem Kauf des Musik-Dienstes We Are Hunted verstärkte Twitter am Freitag die Erwartung, dass der Kurzmitteilungsdienst in Kürze ein eigenes Musikangebot startet.

Umgekehrt führt der Musikdienst Spotify - zunächst in der Desktop-Version - neue "Follow Features" ein: Damit können die Nutzer des Streaming-Angebots ihren Lieblingsmusikern auf Spotify direkt folgen.

Das kalifornische Unternehmen We Are Hunted teilte am Donnerstag (Ortszeit) auf seiner Webseite mit, dass es seine Arbeit nun als Teil des Twitter-Teams fortsetzen werde. Der bisherige Dienst werde geschlossen. Dort konnten die Nutzer neu erschienene Musiktitel im direkten Streaming anhören. We Are Hunted verwendete die Nutzerdaten sowie Twitter-Mitteilungen, um eine Hitliste der beliebtesten Neuerscheinungen zu erstellen.

Bereits im Oktober vergangenen Jahres hat Twitter den Videodienst Vine übernommen. Vine ist eine kostenlose App für Smartphones, die ihren Nutzern erlaubt, kurze Videos aufzunehmen und mit anderen zu teilen. Nun wird erwartet, dass sich Twitter künftig als umfassende Multimedia-Plattform aufstellen will.

LinkedIn wird Medienplattform

Einen etwas anderen Weg geht das Business-Netzwerk LinkedIn, das jetzt den Nachrichten-App-Entwickler Pulse übernommen hat und damit zu einer umfassenden Medienplattform entwickeln will.

"Wir sind überzeugt, dass wir allen beruflichen Fachkräften dabei helfen können, mit LinkedIn klügere und besser informierte Geschäftsentscheidungen zu treffen", schrieb der Manager Deep Nishar am Donnerstag (Ortszeit) im Firmenblog. LinkedIn will nicht nur wie bisher seine Mitglieder miteinander vernetzen, sondern zu einem Portal werden, das relevante Informationen von Medien und aus Sozialen Netzwerken aufbereitet.

Pulse zählt nach eigenen Angaben mehr als 30 Millionen Nutzer, die sich nach ihren individuellen Wünschen ein persönliches Magazin erstellen. Grundlage dafür ist die RSS-Technik für den Bezug stets aktueller Beiträge aus unterschiedlichen Internet-Quellen.

Nach Informationen des Fachblogs "All Things D" liegt der Kaufpreis bei 90 Millionen Dollar. An einem möglichen Kauf sollen zuvor auch Yahoo, Microsoft und andere interessiert gewesen sein.

Der Social-Network-Martführer Facebook hat sich schon länger möglichst breit aufgestellt. Dazu gehören neben Fotos und Videos vor allem auch Online-Spiele. Außerdem hat Facebook auch eine Partnerschaft mit Spotify.

(dpa/csr/csi)
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