Nutzer muss zustimmen Facebook weitet Gesichtserkennung aus

Menlo Park · Faceboook bietet jetzt auch in Deutschland und anderen EU-Ländern eine umstrittene Funktion an: Nutzer können sich informieren lassen, wenn jemand ein Foto von ihnen hochlädt. Das Unternehmen verspricht aber, dass der Anwender vorher zugestimmt haben muss.

 Das Facebook-Logo spiegelt sich im Auge eines Nutzers (Archiv).

Das Facebook-Logo spiegelt sich im Auge eines Nutzers (Archiv).

Foto: Friso Gentsch/dpa

"Die Verwendung der Gesichtserkennung ist völlig freiwillig", teilte Facebook am Donnerstag in einem Blog-Eintrag mit. Die Aktvierung werde vorgeschlagen und müsse aktiv bestätigt werden. Wenn der Nutzer nichts unternehme oder den Vorschlag ablehne, bleibe die von Datenschützern kritisierte Gesichtserkennung ausgeschaltet. Die umstrittene Funktion war bislang in den Ländern der EU nicht verfügbar.

Wer sich für das "Opt-in" entscheide, werde künftig benachrichtigt, wenn ein anderer User das Foto des Betroffenen als sein Profilfoto hochlade. Damit wolle man verhindern, dass Menschen sich als andere auf Facebook ausgeben. Die Anwender werden auch von Facebook hören, wenn sie auf einem Foto auftauchen, auch wenn sie nicht markiert sind.

"Sie können wählen, ob Sie sich selbst taggen, sich selbst unmarkiert lassen oder sich an die Person wenden, die das Foto gepostet hat, wenn Sie Bedenken haben", teilte Facebook mit. Von der Gesichtserkennung sollen auch Menschen mit Sehbehinderung profitieren können, die auch ohne Markierungen erkennen können, wer auf Fotos abgebildet ist. Auf seiner Webseite erklärt Facebook, wie Nutzer in den Einstellungen die Gesichtserkennung aktivieren können.

In einem zweiten Test werden Facebook-Anwender gefragt, ob sie Informationen aus dem persönlichen Profil zu persönlichen Interessen sowie politischen und religiösen Orientierungen tatsächlich mit der Öffentlichkeit teilen wollen. Facebook fragt auch diejenigen, die bislang auf solche Angaben verzichtet haben, ob sie diese nicht ausfüllen wollen.

Facebook wird vorgeworfen, von seinen Nutzern zu viele Daten zu sammeln. Das Unternehmen kündigte an, dass es Verfahren testen wolle, mit denen die Anwender selbst entscheiden, welche Daten sie öffentlich teilen wollen und welche nicht. Hintergrund ist die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).

(wer)
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