Bild auf Buchcover abgelehnt Facebook zensiert Michelangelos Mensch als pornografisch

Wien/Düsseldorf · Das Bild gilt als künstlerischer Klassiker der Renaissance – für Facebook ist es offenbar Pornografie. Das soziale Netzwerk hat die Veröffentlichung eines Buchcovers mit dem Motiv abgelehnt.

 Zuviel Nacktheit für Facebook?

Zuviel Nacktheit für Facebook?

Foto: Olona Verlag

Das Bild gilt als künstlerischer Klassiker der Renaissance — für Facebook ist es offenbar Pornografie. Das soziale Netzwerk hat die Veröffentlichung eines Buchcovers mit dem Motiv abgelehnt.

Der Olona-Verlag hat auf seinem Titel " Psalm 1 - Die Wege Gottes und der Menschen" ein leicht verfremdetes Abbild des Meisterwerks von Michelangelo "Gottvater erschuf den Menschen" abgebildet. Um PR für das Buch zu machen, wurde eine Werbeanzeige bei Facebook geschaltet. Die kam aber offensichtlich bei den Hütern der Sittlichkeit nicht gut an. Laut Aussage des Verlages wurde die Anzeige mit folgenden Worten abgelehnt.

"Deine Werbeanzeige wurde abgelehnt, weil das Bild nicht unseren Werberichtlinien entspricht. Werbeanzeigen dürfen keine übermäßig sexualisierten Bilder einsetzen, den Eindruck von Nacktheit erwecken, viel Haut bzw. Dekolleté zeigen oder sich unnötigerweise auf bestimmte Körperteile konzentrieren. Dies gilt auch für die Bilder auf deinen Seiten."

So soll Facebook auf die Frage, warum denn ein Klassiker der Renaissance als Pornografie zu werten sei, geantwortet haben. Bleibt zu fragen, ob hinter der antwortenden Facebook-Mitarbeiterin (Michelle) ein echter Mensch oder eine Maschine steckt. Aufgrund der Absurdität der Entscheidung ist zu hoffen, dass es sich um die zweite Option handelt.

(felt)
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