Noch bis Ende 2010 Google Street View startet in 20 Städten

Düsseldorf (RPO). Google Street View soll noch bis Ende des Jahres in Deutschland an den Start gehen. Das US-Unternehmen plant den Dienst zunächst für die 20 größten deutschen Städte anzubieten. Aller Voraussicht nach könnte Google Street View bereits Ende November starten, erklärte Pressesprecherin Lena Wagner am Montag in einer Telefonkonferenz.

Ostereier in Google Street View
10 Bilder

Ostereier in Google Street View

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Demnach wird Google Street View in folgenden 20 Städten verfügbar sein: Berlin, Bielefeld, Bochum, Bonn, Bremen, Dortmund, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart und Wuppertal.

Ab Donnerstag startet Google auf seiner Internetseite google.de/streetview ein Formular, mit dem man im Voraus Widerspruch gegen die Veröffentlichung seines Hauses einlegen kann. Damit reagiert das Unternehmen auf die Forderungen der Datenschutzbeauftragten und der Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU), erklärte Per Meyerdierks, Datenschutzbeauftragter bei Google. Die Verbraucherministerin hatte immer wieder angemahnt, dass es nicht akzeptabel sei, dass sich Bürger erst im Netz informieren müssten, ob ihr Haus fotografiert und ins Web gestellt worden sei.

Das Prozedere lautet nun wie folgt:Vier Wochen lang können Nutzer auf der Webseite unter Verwendung von Satellitenbildern den Standort ihres Hauses angeben und Google auffordern, dass dieses zum Starttermin nicht bei Street View verfügbar ist. Auch nach dem Start bleibt diese Möglichkeit erhalten. Außerdem setzt Google auf die automatische Unkenntlichmachung von Gesichtern und Nummernschildern.

Eigentlich sollte Street View bereits im Frühjahr in Deutschland verfügbar sein. Doch nachdem Google im Mai zugegeben hatte, wegen einer Panne auch Daten aus offenen Funknetzen mitgeschnitten zu haben, hatte der Internetkonzern seine Kamerawagen weltweit gestoppt und auch der Deutschlandstart rückte somit erst einmal in den Hintergrund.

Offenbar soll nun nichts mehr schief gehen. Dafür schaltet Google in den kommenden Tagen sogar Anzeigen in regionalen und überregionalen Zeitungen und Wochenmagazinen, um über Street View aufzuklären. Bisher hat Google in Offline-Medien nur in Ländern wie der USA, Großbritannien oder Frankreich geworben. Damals ging es um das Produkt Google Apps.

Der deutsche Markt scheint für den Internetgiganten zudem von großer Bedeutung zu sein. Der Produktmanager Maps, Raphael Leiteritz sagte in der Telefonkonferenz, dass schon jetzt viele Deutsche Street View nutzen würden - vor allem für die Urlaubsplanung in den USA, Großbritannien, Italien und Frankreich. "Mehrere 100.000 nutzen mindestens einmal pro Woche Street View", sagte Leiteritz. Außerdem verspricht sich Google mehr Traffic auf dem Dienst Google Maps. Nach eigenen Angaben steige die Verwendung von Google Maps mit der Bereitstellung von Street View um 20 Prozent.

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