Google Captcha Google will Menschen und Computer-Programme besser unterscheiden

Mountain View · Nie wieder lästiges Buchstaben- und Zahlen-Raten, um sich als Mensch auszuweisen: Google möchte die unbeliebten Captchas durch eine Verhaltensanalyse des Nutzers ersetzen. Und Katzenbilder spielen auch eine Rolle.

Google Captcha: Google will Menschen und Computer-Programme besser unterscheiden
Foto: Screenshot Youtube

Google will das lästige Abtippen verzerrter Buchstaben und Zahlen abschaffen, mit dem auf vielen Websites Menschen von Computer-Programmen unterschieden werden. Bisher ist es bei Anmeldungen auf Internetseiten so, dass die sogenannten Captchas als Test verwendet werden, um einen Missbrauch durch Computerprogramme zu verhindern.

Dabei werden dem Nutzer zum Beispiel stark verzerrte Buchstaben- oder Zahlenfolgen angezeigt, die eine Bilderkennungs-Software verwirren sollen. Weil aber derartige Programme mittlerweile selbst knifflige Rätsel lösen können, werden die Ziffernfolgen immer weiter verformt. Und zwar so stark, dass auch Menschen es oft nicht leicht haben, zu erkennen, was da geschrieben stehen soll.

Damit soll bald Schluss sein. In Zusammenarbeit mit der Tochterfirma reCaptcha entwickelt Google ein neues System: No-Captcha. Zur Anmeldung muss der Nutzer lediglich ein Kästchen neben dem Satz "I'm not a robot" ("Ich bin kein Roboter") angeklicken. Im Hintergrund läuft während dieser Interaktion eine Verhaltensanalyse, die einen menschlichen Nutzer bereits an der Bewegung der Computermaus erkennen kann, sagte der zuständige Google-Manager Vinay Shet dem Technologie-Magazin "Wired".

Die sollen so typisch sein, dass sie von einem programmierten Bot nicht imitiert werden können. Laut einem Bericht von theverge.com sollen auch andere Faktoren wie die IP-Adresse, Cookies und die Dauer des Aufenthalts auf der Website in die Analyse einfließen. Genauere Angaben wollte Google dem Bericht zufolge aber nicht machen, um die Umgehung des Verfahrens nicht zu begünstigen.

Auch für Mobilgeräte schlägt Google eine Alternative vor. In einer Art Tier-Memory muss der Nutzer zusammenhängende Bilder erkennen und auswählen, um das Captcha zu lösen. Für einen Menschen eine Kleinigkeit, für Programme nur schwer zu lösen.

Ganz aus der Welt sind die alten Captchas aber nicht. Zum einen weil die Trefferquoten (aktuell zwischen 60 und 80 Prozent) eine zweite, herkömmliche Captcha-Abfrage erfordert. Zum anderen lässt sich derzeit die neue Methode nicht vollumfänglich auf mobilen Endgeräten einsetzen.

Vinay Shet erklärte, die Einführung der neuartigen Captcha-Abfrage sei notwendig geworden. Tests mit künstlichen Intelligenzen hätten die verzerrten Zeichenfolgen inzwischen fast durchweg erkannt. Bereits im April 2014 hatten Google-Forscher einen Algorithmus vorgestellt, der solche Rätselbilder in 99,8 Prozent aller Fälle lösen kann.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort