Minister fordert Transparenz Maas fordert von Google Offenlegung von Suchalgorithmus

Berlin · Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat den US-Internetriesen Google zur Offenlegung seines Suchalgorithmus aufgefordert. Dieser müsse "transparent" gemacht werden, sagte Maas in einem Interview.

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Foto: ap

"Am Ende geht es darum, wie transparent die Algorithmen sind, die Google benutzt, um seine Suchergebnisse zu sortieren. Wenn eine Suchmaschine einen solchen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung hat, dann ist dies eine Angelegenheit, mit der wir uns befassen müssen", so Maas in der "Financial Times".

Maas betonte, er sei weiterhin an einer Einigung mit dem Konzern interessiert. Als "letzter Ausweg" sei aber auch eine Zerschlagung des Konzerns möglich. Auch Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte in der Vergangenheit eine "Entflechtung" von Konzernen wie Google erwogen.

Google als unangefochtener Marktführer der Suchmaschinen liegt seit Jahren mit der Europäischen Union im Streit über seine Geschäftspraktiken. In einem seit Ende 2010 laufenden Verfahren steht der Vorwurf im Mittelpunkt, Google manipuliere seine Suchergebnisse. Dabei würden Ergebnisse von spezialisierten Suchdiensten, die Google selbst betreibt, höher und prominenter angezeigt als Ergebnisse der Konkurrenz. Beispiele sind Google Shopping für Einkäufe oder Google Flights für Flugreisen.

Dem US-Konzern drohen ein Verbot der Praktiken und eine hohe Geldbuße. Allerdings hat Google mehrfach Zugeständnisse angeboten, um dies abzuwenden. Noch ist der Streit aber nicht beigelegt.

(DEU)
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